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Windows 10 benötigt immer mehr Leistung

Als Windows 10 vor ein paar Jahren erschien, war ich begeistert. Schnell lief es, auch auf älteren Computern. Egal ob der Computer 10 Jahre alt war, solange eine SSD drinnen war, lief es. Mittlerweile hat sich Windows aber wieder zum schlechten gewandelt.

Früher war es normal: neues Windows neue Hardware. Entweder gleich einen neuen Computer oder zumindest eine Aufrüstung in mehr RAM war notwendig. Mit Windows 10 schien die Sache etwas anders zu laufen. Microsoft, so schien es, hatte aus Windows Vista und Windows 7 gelernt. Beides gute Betriebssysteme aber die Hardware musste passen. Dumm nur, dass die Hersteller damals mit Nachdruck kleine günstige Laptops bzw. Netbooks auf den Markt brachten, für welche diese beiden Betriebssysteme zu fett waren. So kam es damals, dass diese auf einmal wieder mit Windows XP erschienen und Microsoft den Support für XP verlängerte.

Windows 10 läuft auf einer Vielzahl von Geräten. Vom kleinen Tablett bis hin zur dicken Workstation. Von daher erschien es folgerichtig, dass dieses auch auf schwacher Hardware läuft. Netbooks und Tabletts haben oft nur eine einfach Atom CPU, wenig Arbeitsspeicher und statt SSD nur einen langsamen eMMC-Speicher.

Bisher lief das Ganze ohne Probleme. Auf meinem alten Core2Duo Quad, immerhin schon über 10 Jahre alt, lief Windows genauso wie auf dem billigen Netbook mit 2GB Ram. Beides keine Raketen, aber ich konnte damit vernünftig arbeiten.

Mittlerweile hat sich das Bild gewandelt. Den Desktop habe ich bereits aussortiert. Das Netbook, welches auch nur eine Unterwegs-Schreibmaschine ist, steht kurz davor. Der Grund ist leider, dass Windows mit jedem Update langsamer wird und gefühlt mehr mit sich selbst beschäftigt ist.

Der Taskmanager zeigt meist 100 % CPU-Auslastung an. Schaut man nach dem Grund, sind es meist irgendwelche Windows Dienste wie der überaus wertvolle Windows Compatibility Telemetry Dienst, welcher irgendwelche Systeminformationen Microsoft sendet. Auf meinem neuen Laptop stört dieser kaum, mit weniger CPU-Power schlägt sich der Dienst negativ auf die Gesamtperformance wieder. Warum dieser auch immer wieder laufen muss erschließt sich mir auch nicht.

Gleiches gilt für die Updates, welche regelmäßige Installation einfordern und auch hier das System fast lahmlegen. Leider haben auch „aktuellere“ Netbooks nur wenig schnellere CPUs im Einsatz, wie Benchmarks verraten.

Selbst surfen wird zur Geduldsprobe, bis der Browser startet, die Seite angezeigt wird. Die CPU läuft auf 100 % Systemlast, dank der vielen Java-Script-Frameworks, die heute jede Webseite mitbringt. Somit ist es kein Wunder, warum sich Windows 10 nie wirklich auf Tabletts durchgesetzt hat. Bedienung, Performance und Updates sind ein Graus. Jedes 100 Euro Android Tablett mit einfacher ARM-CPU ist schneller.

Was bleibt ist ein langsames Netbook mit Windows 10, welches ich bisher gerne zum Tippen von Texten wie diesen unterwegs verwendet habe. Leider ist es inzwischen mehr mit sich selbst beschäftigt, bis ich endlich loslegen kann. Linux wäre eventuelle eine Lösung, hier gibt es immerhin noch schlanke Distributionen, sofern ich auf Sound verzichten kann. Dafür gibt es keinen Treiber.

In jedem Fall kann ich vom Kauf eines preiswerten Netbooks oder Windows Tabletts derzeit nur abraten. Die Leistung passt einfach nicht, auch für einfache Aufgaben. Eine Alternative stellen gebrauchte Geräte dar. Diese Leasingrückläufer sind zwar schon ein paar Jahre alt, haben aber deutlich schnellere CPUs verbaut. Meist sind es auch Lenovo Thinkpad-Geräte, auf welchen Linux ohne größere Probleme läuft.

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