Netbook statt iPad – Asus Netbook E200HA

Bis vor kurzem hatte ich ein iPad. Ohne Frage, so ein iPad ist eine tolle Sache. Im Internet surfen, Filme anschauen, Mails lesen, eBooks. Aber es ist in erster Linie an Gerät zum Konsumieren. Sobald es darum geht die Mails auch zu beantworten, etwas mehr im Internet zu recherchieren oder mehrere Anwendungen gleichzeitig zu verwenden kommt es an seine Grenzen. Statt die E-Mail am iPad zu beantworten war es für mich leichter, den PC einzuschalten und dann dort die Mail zu schreiben. Mit Tastatur.

Da das Ipad immer mehr herumlag und nur noch selten zum Einsatz kam, ging es letztes Jahr Weihnachten zu meiner Mutter. Diese kommt damit super zurecht und benutzt dieses wesentlich mehr als ihr Notebook. Man sieht, dass Thema stellt sich für jeden anders dar.

Trotzdem wollte ich eine Alternative. Ein kleines Gerät, welches man einfach mitnehmen kann. Auf dem Sofa zum Surfen verwenden kann, aber trotzdem mehr Flexibilität bietet. Da gab es doch mal etwas! Vor Jahren wurden mit Tamtam die Netbooks eingeführt. Kleine Geräte, ohne viel Leistung für einfache Aufgaben wie Surfen, Mail, Texte schreiben und so weiter. Und siehe da, diese Geräte gibt es immer noch. Inzwischen etwas leistungsfähiger und immer noch erstaunlich preiswert. Der Pionier damals war Asus mit dem EEE-PC. Also kam dieser auch wieder in die engere Wahl.

Fündig würde ich beim Asus E200HA. Von diesem erschien gerade das Nachfolgegerät erschienen. Das ältere Modell hat einen etwas langsameren Hauptprozessor und es gibt es derzeit aus Amazon nur noch als Rückläufer. Das Gerät selbst war quasi noch unbenutzt und hatte keine Gebrauchsspuren.

Der Einstieg in die Netbook-Welt ist erstaunlich günstig. Gerademal 150 Euro habe ich investiert. Das neue Modell kostet derzeit 220 Euro. Ebenfalls OK. Wunder darf man keine erwarten. Leistungsmäßig befindet man sich am unteren Leistungssprektrum. Aber für das von mir anvisierte Anwendungsgebiet reicht es völlig aus. Und es ist ein vollwertiger Computer.

Technische Daten

Das Netbook bringt eine solide Grundausstattung mit, einen Intel Atom x5-Z8300 Prozessor. 2 GB RAM und 32 GB eSSD als Festplatte. Es haut nicht direkt vom Hocker, aber reicht für Windows 10 locker aus. RAM und Festplatte sind nicht erweiterbar. Mehr Speicher kann man allerdings durch eine Micro-SD-Karte hinzufügen. Windows belegt einen guten Teil der Festplatte. Die eSSD ist zwar langsamer als eine normale SSD, Windows bootet jedoch flott und auch Programme starten schnell. Die etwas langsame CPU macht sich ab und zu beim Browsen bemerkmar.

Hardware und Verarbeitung

An der Verarbeitung gibt es nichts zu meckern. Das Gehäuse stabil, nichts wackelt oder knarzt. Trotz der matten Oberfläche zieht das Netbook allerdings Fingerabdrücke an. Die Tastatur lässt sich bequem bedienen. Die Tasten sind groß genug, dass ich mich kaum vertippe. Sondertasten sind teilweise nur über die Funktionstaste erreichbar.

Der Bildschirm löst mit 1366×768 Pixeln auf. Auch das reist nicht vom Hocker, aber aufgrund des Preises ist nicht mehr drinnen. Aufgrund der Größe wirkt es allerdings auch nicht pixelig. Er spiegelt, ist ansonsten aber gut ablesbar und nur wenig Blickwinkelabhängig. Leider wird nur mit Netzteil auf volle Displayhelligkeit geschaltet. Im Akkubetrieb ist er etwas dunkler. Das schont den Akku, aber sitzt man mal draußen und benötigt die volle Helligkeit ist das nicht optimal. In der Sonne ist die Helligkeit zumindest grenzwertig. Leider habe ich keine Möglichkeit gefunden, das zu Ändern. Warum man die Einstellung nicht einfach dem Anwender überlässt ist mir unverständlich.

Der Akku soll laut Hersteller bis zu 14 Stunden halten. Solche Aussagen sind immer mit Vorsicht zu genießen. Letztendlich hängt es auch von der Nutzung ab. Surfe ich nur, oder mache ich rechenintensive Sachen mit voller Displayhelligkeit. Ich habe die Akkulaufzeit nicht im Detail überprüft, aber der Akku hält lange und man kommt gut durch den Tag. Wechseln kann man den Akku nicht. Die normalen Schrauben an der Unterseite lassen zumindest darauf hoffen, dass man an die Innereien herankommt. Ob man einen Akku aber überhaupt als Einzelteil irgendwo bekommt, steht auf einem anderen Blatt. Im Standby-Modus verliert der Akku nur wenig Energie. Dadurch kann man das Netbook einfach zuklappen bei Nichtbenutzung. Ich hatte schon Windows Tabletts die im Stand-By-Modus ihre Energie verloren haben und nach zwei Tagen komplett leer waren.

Software

Vorinstalliert ist Windows 10 in der Home-Edition. Neben Windows hat Asus noch jede Menge andere Software vorinstalliert. Dazu gehören der übliche Virenscanner als Testversion, WPS-Office, Cloud-Dienste und Asus-Tools. Das meiste davon wird man nicht benötigen. Um Speicherplatz zu sparen, kann man das Meiste deinstallieren. Wer mag kann Windows auch einfach neu installieren. Für diesen Schritt habe ich mich entschieden. Da Windows nur wenige Treiber automatisch mitbringt, sollte man vorher die notwendigen Treiber von der Asus-Webseite herunterladen. Ein Wechsel auf Windows Pro ist jederzeit möglich, hierfür benötigt man dann einen entsprechenden Lizenzschlüssel. Der Vorteil der Pro-Version sind dann Funktionen wie Bitlocker um die Festplatte zu verschlüsseln. Bei einem mobilen Gerät ist das auf jeden Fall eine wichtige Funktion.

Fazit

Mein Fazit fällt positiv aus. Asus liefert ein günstiges Netbook mit guter Qualität. Technisch reicht das Netbook für einfache Aufgaben, Mails, Surfen, Texte schreiben und etwas Programmieren. Auch Filme wie von Amazon Prime laufen ohne Probleme. Der integrierte Speicher von 32 GB ist etwas knapp. Man muss sich also überlegen, welche Software man installiert. Die Erweiterung über eine SD-Karte ist zwar möglich, diese ist aber erheblich langsamer und damit für die Installation von Programmen nur bedingt geeignet. Kleiner Tipp, Programme die man nicht oft benötigt, kann man versuchen als Portable Version zu verwenden. Diese lassen sich ohne Probleme auf der SD-Karte unterbringen.

Abstriche gibt es beim Display. Die maximale Displayhelligkeit gibt es nur mit Netzteil, welches man Vorzugsweise drinnen angeschlossen hat.

Als Ersatz für das iPad macht es eine gute Figur. Allerdings sind beide Geräte nicht wirklich zu vergleichen. Das Netbook kann ich produktiv nutzen. Das iPad habe ich nur zum Surfen oder Videos schauen verwendet. Zumindest für meinen Anwendungszweck bin ich so wesentlich flexibler. Die Tastatur und die Möglichkeit beliebige Anwendungen zu installieren machen den Unterschied. Ob man jetzt eher mit einem Tablett oder Netbook glücklicher wird, bleibt man Ende eine persönliche Entscheidung.

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