Asus E200HA Netbook – kaputtes Display austauchen

Vor kurzem habe ich mein Netbook auf Linux umgestellt in der Hoffnung, dass es so noch ein paar Jahre läuft. Kurz darauf habe ich es runtergeworfen und das Display ging kaputt. Was tun? Na klar, Display als Ersatzteil kaufen und wechseln.

Einen Moment nicht aufgepasst und schon sauste das Netbook vom Sofa zu Boden. Darauf hin zeigte das Display nur noch folgendes an:

Zuerst glaubte ich, dass es sich hierbei um einen kreativen Linux-Bildschirmschoner handelt. Solche gibt es! Dummerweise war dies nicht der Fall. Der Sturz war ungünstig und das Display war gebrochen. Was tun?

Obwohl das Netbook ein sehr günstiges Gerät war und der Verlust sich damit in Grenzen hielt, war es doch ärgerlich, da ich das Gerät gerne nutze. Es ist leicht, klein und eignet sich perfekt als kleine portable Schreibmaschine für Blogartikel wie diesen hier. Der Artikel entsteht übrigens wieder auf dem Netbook. 🙂

Nachdem ich bereits nach einem Nachfolger gesucht hatte, dachte ich, warum nicht mal nach einem Ersatzteil schauen. Auf eBay wurde ich fündig. Ein neues Display für knapp 44 Euro inklusive Versand. Lohnt sich das? Gute Frage, bezahlt hatte ich für das Netbook vor knapp 3 Jahren nur 150 Euro. Und es gibt immer das Risiko, dass die Reparatur schiefgeht.

Dennoch wollte ich das Netbook aber nun reparieren. Daher hier nun die Anleitung, in Textform uns als Video.

Ausbau des Displays

Der Ausbau des Displays ist relativ einfach. An Werkzeug wird ein Kreuzschraubenzieher und ein Spatel oder anderes flaches Werkzeug benötigt. Zuerst wird die Bodenplatte gelöst. Dies wird mit ein paar Schrauben festgehalten.

Sind die Schrauben gelöst, kann man mit dem Spatel die Bodenplatte herausschnappen. Diese ist nicht besonders fest eingehakt.

Es sind drei längere Schrauben, daher sollte man etwas dokumentieren, was wohin gehört.

Ist die Bodenplatte entfernt, sieht man, was im Inneren steckt. Gar nicht mal soviel. Die Hauptplatine ist nicht besonders groß. Viel Platz nimmt der Akku ein. Daher kommt die lange Akkulaufzeit. Bei der Gelegenheit wird auch die Frage beantwortet, ob Arbeitsspeicher oder die Festplatte erweitert werden können: Nein!

Zum Display selbst führen zwei Kabel:

Das eine ist das Signal und Stromkabel für das Display selbst. Das zweite ist das Antennenkabel, welches Antenne im Display mit der WLAN-Karte verbindet. Beide gilt es nun zu lösen.

Das Displaykabel ist mit Klebeband fixiert, dazu steckt es leicht im Stecker, mit sanfter Gewalt kann es gelöst werden. Das WIFI-Kabel ist nur aufgesteckt und kann leicht nach oben weggezogen werden.

Das Display selbst, bzw. das Scharnier wird mit 4 Schrauben festgehalten. Diese lösen wir nun. Anschließend ist das Display vom Rest getrennt.

Jetzt kommt der kniffelige Teil. Schrauben sind einfach zu lösen und auch wieder anzubringen. Beim Zerlegen des Displays wird es schwieriger. Die obere Abdeckung ist mittels Schnappern befestigt. Dieses lässt sich vorsichtig mit dem Spatel lösen. Hier sollte Stück für Stück lösen.

Der obere Teil ist noch einfach zu entfernen, im unteren Teil wurde teilweise mit Kleber fixiert. Außerdem stört hier die “Wulst” am unteren Ende. Auch diese lässt sich mit dem Spatel ausklippsen. Ganz zerstörungsfrei habe ich es nicht hinbekommen. Ein paar Plastiknasen haben sich leider mit gelöst.

Ist die Displayabdeckung weg, kann das Display über 4 kleine Schrauben gelöst werden.

Anschließend kann es vorsichtig herausgelöst werden. Hierbei kann nun das Displaykabel entfernt werden. Gleiche Vorgehensweise wie auf dem Mainboard.

Das wars, das Display ist draußen!

Das richtige Display

Nun galt es das richtige Display zu finden. Auf der Rückseite ist eine Typennummer zu finden. Dummerweise findet man im Internet dazu kein passendes Display bzw. nur im Ausland für mehr Geld. Ich habe daher auf eBay gesucht “Display Asus E200HA”. Hier findet man einige Displays, teilweise aber anscheinend auch nicht kompatible Modelle.

Worauf sollte man achten? Zum einen auf den Anschluss. Dieser sollte die richtige Anzahl Pins und Breite haben. Außerdem sollte man bei den Bildern auf die Position der Befestigungen achten. Hier gab es welche bei denen diese an den Seiten waren, bei mir waren diese oben und unten.

Gekostet hat das Display am Ende 43 Euro, inklusive Versand. 50 Euro war auch meine Schmerzgrenze. Das Display kam an und hatte dann auch die gleiche Modellnummer auf der Rückseite. Perfekt. Dann konnte der Zusammenbau ja losgehen.

Einbau des Displays

Letztlich gestaltet sich der Einbau genau rückwärts! Wer hätte das gedacht. Zuerst wird das Display mit dem Displaykabel verbunden. Der Stecker sollte spürbar einrasten, anschließend fixieren wir das Kabel wieder mit dem Klebeband. Nun können wir das Display vorsichtig umklappen und einlegen, ohne dass wir das Kabel wieder lösen.

Das Display können wir nun mit den vier Schrauben wieder fixieren. Sofern vorhanden lösen wir nun die Schutzfolie auf dem Display. Anschließend wird die Abdeckung wieder aufgesetzt und festgeklippt. Anschließend wird die Wulst wieder aufgesetzt. Hierbei sollte man darauf achten, dass die Kabel innen verlaufen. Ich hatte dies dummerweise nicht beachtet und so ging das WLAN-Kabel anfangs außen am Gehäuse nach unten. Also wieder zerlegen und nachbessern.

Trotz ein paar abgebrochener Plastiknasen hält hier bei mir noch alles.

Ist das erledigt, wird das Display wieder mit dem unteren Teil verbunden. Zuerst schrauben wir das Scharnier an. Die Stellen, in welche die Schrauben gehören sind zum Glück mit einem Pfeil markiert. Ist beides fest verbunden, kann nun das Displaykabel verbunden werden. Auch hier sollte das Kabel spürbar einrasten und anschließend mit Klebeband fixiert werden.

Das WLAN-Kabel wird nun wieder aufgesteckt und eingefädelt.

Bevor wir den Bodendeckel festschrauben, können wir einen Testlauf machen. Läuft das Display überhaupt? Zweiter Test, funktioniert das WLAN?

Läuft beides, dann kann auch die Bodenplatte wieder verschraubt werden. Fertig!

Fazit

Im Grund genommen ist die Reparatur nicht schwer, das Ersatzteil kostet nicht die Welt. Ärgerlich sind ein paar abgebrochenene Plastiknasen und ein kleiner Spalt in der Displayabdeckung. Die Alternative wäre aber der Wertstoffhof für das Gerät gewesen. So läuft es wieder und es zeigt, dass man vor der Entsorgung immer schauen sollte, ob man nicht doch das passende Ersatzteil findet.

Umwelt und Geldbeutel danken es. Ich hätte zwar wieder etwas Günstiges gekauft, aber ein Neukauf wäre doch etwas mehr ins Geld gegangen. 🙂

Für alle die das gleiche Problem haben: Viel Erfolg!

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