3 Fragen, um den richtigen Autoklaven zu finden

Ob in der Zahnarztpraxis, im Labor oder in der Lebensmittelproduktion – ein Autoklav sorgt dafür, dass alles hygienisch einwandfrei und keimfrei bleibt. Doch bei der Auswahl des richtigen Geräts stehen viele vor einer Fülle an Optionen und technischen Details. Anhand der folgenden Fragen erfahren Sie, wie Sie den passenden Autoklaven für Ihre Bedürfnisse finden und worauf Sie beim Kauf sonst noch achten sollten.

1. Wofür benötigen Sie den Autoklaven?

Bevor Sie anfangen, Autoklaven miteinander zu vergleichen, sollten Sie sich zunächst die Frage stellen, wofür Sie das Gerät konkret brauchen. Verschiedene Anwendungsbereiche erfordern unterschiedliche Spezifikationen. Nutzen Sie den Autoklaven in einer Arztpraxis, einem Labor, in der Industrie oder vielleicht sogar in der Lebensmittelverarbeitung?

Autoklaven werden häufig in medizinischen Einrichtungen wie Kliniken, Zahnarztpraxen oder Laboren verwendet, um Instrumente, Textilien und andere Materialien zu sterilisieren. In der Forschung und der Pharmaindustrie werden Autoklaven beispielsweise verwendet, um Glasgeräte und Nährlösungen (wie Kulturen oder Wachstumsmedien für Mikroorganismen) von Keimen zu befreien. In der Lebensmittelindustrie helfen Autoklaven, Produkte durch Hitze- und Druckbehandlung haltbar zu machen.

Je nachdem, wofür der Autoklav eingesetzt werden soll, müssen Sie unterschiedliche Faktoren berücksichtigen. In einer Zahnarztpraxis sterilisiert der Autoklav beispielsweise kleine, empfindliche Instrumente, während in einem Labor größere, möglicherweise kontaminierte Materialien sicher behandelt werden müssen. Diese Unterschiede sollten Sie im Hinterkopf behalten, um das richtige Modell zu finden.

2. Welche Autoklav-Klasse benötigen Sie?

Autoklaven werden nach ihrem Funktionsprinzip in verschiedene Klassen unterteilt. Die Wahl der passenden Klasse hängt von den zu sterilisierenden Materialien ab. Unterschieden wird in der Regel zwischen den folgenden drei Klassen:

  • Klasse N: Ein Autoklav der Klasse N eignet sich für unverpackte oder einfach verpackte Gegenstände ohne Hohlraum. Geräte dieser Klasse besitzen keine Vakuumpumpe und verwenden Schwerkraft, um die Luft zu verdrängen. Ein Autoklav der Klasse N ist die einfachste und kostengünstigste Option. Nicht geeignet für Hohlkörper.
  • Klasse S: Diese Modelle sind flexibler und bieten sich für verpackte Gegenstände sowie Textilien an. Die Sterilisatoren sind mit einer Trocknung ausgestattet.
  • Klasse B: Ein Autoklav der Klasse B stellt die leistungsstärkste und vielseitigste Variante dar. Er bietet sich praktisch für alle Gegenstände (verpackt, unverpackt, mit oder ohne Hohlraum, poröses Gewebe, etc.) an. Autoklaven der Klasse B verwenden Vakuumverfahren, um die Luft aus dem Sterilisationsraum vollständig zu entfernen, was gleichmäßigere Ergebnisse zur Folge hat. Diese Autoklaven kommen vor allem in medizinischen und wissenschaftlichen Bereichen zum Einsatz.

Stellen Sie sicher, dass Sie die Klasse des Autoklaven nach dem tatsächlichen Bedarf auswählen. Wenn Sie beispielsweise häufig Hohlkörper oder verpackte Instrumente sterilisieren müssen, sollten Sie in einen Klasse-B-Autoklav investieren.

3. Wie groß sollte der Autoklav mindestens sein?

Autoklaven gibt es in verschiedenen Größen, üblicherweise gemessen in Litern. Die häufigsten Modelle liegen zwischen 8 und 24 Litern, wobei größere Modelle auch bis zu 100 Liter fassen können. In kleinen Arzt- oder Zahnarztpraxen reichen in der Regel Geräte mit einem Volumen von 8 bis 18 Litern aus. Größere Einrichtungen, die täglich große Mengen an Material sterilisieren müssen, sollten hingegen über ein Modell mit mehr Kapazität nachdenken.

Berücksichtigen Sie dabei auch die Größe und Anzahl der zu sterilisierenden Instrumente und Materialien. Wenn Sie häufig große oder sperrige Gegenstände sterilisieren müssen, benötigen Sie einen Autoklaven mit entsprechendem Volumen. Messen Sie im Zweifelsfall die Instrumente und Materialien, um sicherzustellen, dass sie in den Sterilisationsraum des Autoklaven passen.

Worauf sollten Sie außerdem beim Kauf achten?

Neben den genannten Hauptkriterien gibt es weitere wichtige Faktoren, die beim Kauf eines Autoklaven nicht vernachlässigt werden sollten.

  • Energieeffizienz: Moderne Autoklaven bieten zunehmend energieeffiziente Programme, die den Stromverbrauch deutlich reduzieren. Achten Sie daher auf den Energieverbrauch pro Zyklus und bevorzugen Sie Modelle, die mit speziellen Eco-Modi ausgestattet sind.
  • Benutzerfreundlichkeit: Autoklaven sollten einfach zu bedienen und intuitiv steuerbar sein. Eine übersichtliche Bedienoberfläche, leicht verständliche Anleitungen und voreingestellte Programme machen den Alltag deutlich leichter. Einige Autoklaven bieten auch digitale Steuerungen oder Touchscreen-Oberflächen, die die Handhabung noch komfortabler gestalten.
  • Einhaltung vorgegebener Normen: Autoklaven sollten den Anforderungen von Normen wie der EN 13060 für Kleinsterilisatoren entsprechen. Diese Norm regelt die Sicherheitsanforderungen und Leistungsparameter, um eine zuverlässige Sterilisation zu gewährleisten. Informieren Sie sich vor dem Kauf, ob der Autoklav diese Norm erfüllt und ob er über entsprechende Zertifizierungen verfügt.

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