Ich nutze seit längerer Zeit Corel VideoStudio 2023, welches ich damals für ca. 100 EUR erworben hatte, um einmal im Jahr alle Lieblingsfotos und Lieblingsvideo zu einem kleinen Video zusammenzustellen, so als kleiner Jahresrückblick. Da ich meine Videos mit dem iPhone mache, liegen die Videos im Dateiformat *.mov vor. Bereits zu Beginn hatte Corel Video Studio schon Probleme die mov-Dateien zu verarbeiten, wie ich in einem früheren Beitrag bereits gezeigt hatte. Damals ließ sich das Problem beheben, in dem man für ca. 1EUR den HVEC-Codec aus dem Microsoft App Store installierte.
mov-Videodateien vom iPhone gehen nicht
Wie man im nachfolgenden Screenshot sehen kann, werden mov-files, die ich mit dem iPhone aufgenommen habe, in der Vorschau nur als Symbol mit grauem und weißem Streifen angezeigt. Klickt man auf Wiedergabe, dann bleibt der Vorschaubildschirm schwarz; maximal der Ton ist zu hören. Manchmal hat sich das Programm auch direkt aufgehängt und nicht mehr reagiert.

Das liegt daran, dass MOV eigentlich nur ein Dateicontainer ist, welcher überwiegend nur von Apples QuickTime Player unterstützt wird, und welcher mehrere Dateien enthalten kann, u.a. den Videostream, z.B. als MPEG4 und den Audiostream als MP3. Somit scheint es wieder oder immer noch ein Problem mit dem Video-Codec zu sein, da der Ton funktioniert.
Lösungsversuche
Das ist alles sehr ärgerlich, da Videobearbeitung so schon viel Zeit beansprucht, muss man sich dann noch mit solchen Problemen herumschlagen. Das ist, wie wenn man auf die Baustelle fährt und vor Ort merkt das Werkzeug funktioniert nicht.
Videos konvertieren zu mp4-Files
Als Erstes habe ich versucht, die Videos in ein normales mp4-Format zu wandeln. Dazu habe ich den VLC-Player benutzt. Dort kann man über das Menü „Medien“ => „Konvertieren/Speichern“ Videos in verschiedene andere Videoformate umwandeln. Dies habe ich in allen möglichen Exportformaten getestet, jedoch hatte CorelVideoStudio danach immer noch ein Problem mit der Darstellung der MP4-Dateien. Keine Ahnung, ob beim Konvertieren wieder irgendwelche Codecs verwendet werden, oder Bit- und Samplerates oder dynamische Frames per Seconds (FPS), die dann immer noch nicht von Corel VideoStudio verstanden werden.
Player mit unterstütztem Codec installiert
Dann dachte ich mir, installierst du dir den QuickTime-Player von Apple. Vielleicht installieren sich dann die passenden Codecs gleich mit, so dass Corel VideoStudio auch darauf zugreifen kann. Ist vielleicht ein naiver Ansatz, wenn man nicht weiß, wie die Software im Hintergrund wirklich arbeitet und ob die Codecs in der Software implementiert sein müssen und der Softwarehersteller dafür ggf. extra Lizenzgebühren löhnen muss. Naja, jedenfalls war das auch nicht von Erfolg getragen.
Freeware ShotCut
Als nächstes war ich so genervt, dass ich auf eine andere Videosoftware umsteigen wollte, aber eigentlich auch nicht noch mal Geld ausgeben wollte. Dabei bin ich auf Shotcut gestoßen. Gegenüber Corel VideoStudio empfand ich die Bedienung sehr umständlich (höhere Einarbeitungsnotwendigkeit) bei eingeschränktem Funktionsumfang. Das hat mich davon abgehalten, diese Software weiterzuverwenden, obwohl es keine Probleme gab mov-Movies abzuspielen und zu bearbeiten.
Exportieren mit ShotCut
Da es in ShotCut lief, habe ich die betreffenden Mov-Dateien dort importiert in die Wiedergabeliste und dann alle Videos der Wiedergabeliste exportiert.

Die erfolgreich exportierten Videos habe ich dann in Corel VideoStudio importiert. Und diesmal ging es zum Glück. Die Videos waren vollständig bearbeitbar in Corel VideoStudio.
Fazit
Auch wenn es am Ende einen Weg gab, die Videos doch noch in Corel VideoStudio zu bearbeiten: Es ist und bleibt ärgerlich. Insbesondere in Anbetracht der Zeit, die man verschwendet, um irgendeine geartete Lösung zu finden, welche am Ende auch nicht optimal ist, da man von so einer Software „Plug&Play“ erwartet.
Mein iPhone habe ich jetzt zumindest erstmal umkonfiguriert in den Einstellungen, sodass jetzt nur noch Videos mit maximaler Kompatibilität aufgenommen werden. Das geht mit ein paar Einschränkungen einher, wie z.B., dass ich keine 4K-Videos aufnehmen kann, aber damit kann ich bis auf Weiteres leben.