Praktische Tipps für einen aufgeräumten Schreibtisch

Foto eines ordentlichen, sauberen Schreibtisch

Ein aufgeräumter Schreibtisch ist Gold bzw. Geld wert, denn ein solcher steigert nachweislich die Produktivität und es macht auch einfach mehr Freude mit Tatendrang sich an die Arbeit zu machen.

Die Praxis sieht meistens etwas anders aus. Das nachfolgende Bild gibt einen guten Eindruck, wie es auf vielen Schreibtischen auf dieser Welt aussehen dürfte. Und einige werden noch behaupten, dass sei noch harmlos und das Potential für Chaos ist noch viel höher.

Foto eines unaufgeräumten und unordentlichen Schreibtisch
beginnendes Chaos auf dem Schreibtisch

Auch wird der ein oder andere behaupten, dass nur Genies das Chaos beherrschen kann und Ordnung etwas für die Dummen sei. Nun ja…nicht jeder ist mit der Intelligenz von Newton und Einstein gesegnet, auch wenn man das gern glauben möchte, und erkennt im Chaos des Schreibtisches eine höhere Weltordnung.
Auch die Kreativen und Freidenker fühlen sich oft durch Ordnung eingeengt. Diesen Steppenwölfen missbehagen meistens diese kleinbürgerlichen, von außen aufgezwungenen Ordnungssysteme. Zu sehr könnten diese fremdbestimmten Doktrinen die Freiheit des Denkens einschränken. Aber wer weiß… vielleicht schafft Ordnung und ein aufgeräumter Schreibtisch auch Freiheit und Freizeit zum Denken.
Und der ein oder andere Arbeitgeber dürfte sich in Anbetracht der Arbeitsstättenverordnung für Bildschirmarbeitsplätze, kaum ein Schreibtisch ohne Bildschirm heutzutage, sich spezielle Gedanken über die Ausführung, Anordnung und Einrichtung des Büroarbeitsplatzes machen.

Wieder andere werden sagen, „wo gehobelt wird fallen Späne“ und ein zu sehr aufgeräumter Schreibtisch kann in der Tat ein wenig steril wirken und den Eindruck erwecken, dass dort nicht wirklich gearbeitet wird und es sich nur um ein repräsentatives Designer-Büro handelt.

Foto eines aufgeräumten Schreibtisches
ordentlicher, aber leicht steril wirkender Arbeitsplatz

Denjenigen, die viele kleine und große tägliche Aufgaben zu bewältigen haben, kann aber ein aufgeräumter, gut geordneter Schreibtisch in der Tat einen Produktivitätsschub geben, wenn jedes Ding sein rechten Fleck hat und man nicht im Chaos von Papierbergen Zeit mit dem Suchen vertrödelt.

Was wird auf dem Schreibtisch gebraucht und was nicht?

Oft horten sich über mehrere Jahre viele Dinge auf dem Schreibtisch und unter dem Schreibtisch in Schubkästen an. Hier empfiehlt es sich einmal zu Beginn und dann mindestens einmal im Jahr auszumisten und großzügig zu entsorgen, was nicht mehr gebraucht wird. Dazu zählen Akten und Papiere, Büroutensilien und alle technischen Geräte. Der Gerätepark auf dem Schreibtisch kann schon recht üppig werden. Da gibt es den PC, den Scanner, Bildschirm, Monitor, Tastatur, Drucker, vagabundierende externe Festplatten und USB-Sticks, etc. Was nicht mehr benötigt wird, von dem Zeug sollte man sich radikal trennen.

Geräte vom Schreibtisch verlagern

Als nächstes kann man überlegen, ob man technische Geräte vom Schreibtisch verbannen kann. Kann man den Drucker oder Flachbettscanner, beides Geräte mit hohem Platzbedarf vom Schreibtisch verbannen? Bei nur gelegentlicher Nutzung könnte man diese in einem Schrank verstauen und nur bei Bedarf hervorholen und anschließen. Oder kann man einen extra Druckertisch aufstellen, wo solche Geräte dann stehen. Größere Firmen werden dafür gleich einen extra Raum vorsehen oder den Drucker auf den Flur verbannen.

Wer die Möglichkeiten hat und etwas technikaffin ist, kann auch seinen PC in einen anderen Raum verlagern und per KVM-Extender darauf zugreifen.

Heutige PCs gibt es auch in so kleinen Bauformen, dass man diese mit speziellen Halterungen hinter dem Monitor verschwinden lassen kann. Für größere Desktop-Rechner empfehle ich eine PC-Halterung mit Untertisch-Montage. Beide Varianten sorgen für Ordnung auf und unter dem Schreibtisch und auch das Reinigen, Putzen und Staubsaugen wird dadurch erleichtert, weil dies Geräte nicht im Wege herumstehen.

Platzbedarf (Möbel und Einrichtungsgegenstände)

Hat man die ersten zwei Punkte beherzigt, kann man überlegen, welchen realen Platzbedarf man heute und in Zukunft hat. Dazu gehört ein Schreibtisch mit einer genügend großen Arbeitsplatte. Idealerweise sollte der Schreibtisch auch gleich ein Kabelführungssystem haben, damit die vielen Kabel der technischen Geräte nicht kreuz und quer hängen.

Außerdem sollte man einen Rollcontainer haben, in welchem man Papiere und Akten verschwinden lassen kann, die den gelegentlichen bis häufigen Zugriff erfordern. Idealerweise hat der Rollcontainer im oberen Fach eine passende Ablage für Büroutensilien, wie Stift, Büroklammern etc. So schwirrt dieses Zeug nicht auf dem Schreibtisch umher und man hat trotzdem einen schnellen Zugriff darauf.

Aufstellung des Monitors optimieren

Wer nur mit seinem Laptop arbeitet, dem stellt sich dieses Problem nicht. Aber viele Notebookbesitzer nutzen am Schreibtisch auch einen separaten Monitor. Und so ziemlich alle Computermonitore kommen mit einem Standfuß daher. Dieser beansprucht wertvollen Platz auf dem Schreibtisch und man muss beim Reinigen drumherum wischen oder den Monitor versetzen.
Wesentlich praktischer ist die Verwendung eines Monitorarms, wie z.B. den Dell MSA14, welcher per Klemmschraube an der Tischplatte befestigt wird. Da diese Monitorarme sehr flexibel schwenkbar sind, sind diese auch gut für die Arbeitsergonomie und sehe dazu noch stylisch aus.

Installation eines Monitorarm an der Schreibtischplatte
Montiorarm befestigt an Schreibtischplatte

Schreibtischlampe

Eine Schreibtischlampe ist eine Pflichtkomponente auf dem Schreibtisch. Es muss immer für eine gute Ausleuchtung gesorgt werden. Aber auch die Schreibtischlampe hat meist einen größeren Fuß, auf dem sie steht und der Platz frisst. Ich würde eine Arbeits- und Tischlampe empfehlen mit Klemmfuß, so dass man diese an der Tischkante befestigen kann.

Verkabelung der technischen Geräte auf dem Schreibtisch

Um den Kabelsalat auf dem Schreibtisch zu verringern bietet es sich an, für die Peripherie wie Maus und Tastatur Bluetooth Geräte zu verwenden. Dann muss man zwar das Batteriewechseln in Kauf nehmen, aber mit etwas Geschick kann man auch eine ordentliche Kabelverlegung mit Kabelmanagern (Kabelbindern, Kabel-Clips und Klettbändern) oder flexiblen Kabelschläuchen/Kabelkanälen hinbekommen.

Papierablagen

Auch wenn wir uns im digitalen Zeitalter bewegen, sind bisher die wenigsten Büros komplett papierlos. Damit sich nicht eine chaotische Blattsammlung die gesamte Schreibtischfläche vereinnahmt und der Schreibtisch trotzdem aufgeräumt ausschaut, sollte man ein Ablagesystem einführen. Dieses ist natürlich stark abhängig von den individuellen Arbeitsanforderungen und Arbeitsaufgaben. Für die Ablage empfehlen sich sogenannte Briefkörbe/Ablagekörbe. Unabhängig vom persönlichen Ablagesystem empfiehlt es sich eine Ablage als Inbox (Eingangskorb) zu verwenden. Dort wird erstmal alles reingepfeffert, was die Kollegen oder die Post vorbeibringen oder was der Drucker ausspuckt. Die Inbox knöpft man sich dann zu bestimmten Zeiten vor und entscheidet was damit zu tun ist. Dieser Ansatz stammt von der GTD-Methode (Getting Things Done) von David Allen.

Zum Feierabend aufräumen

Hier gilt in der Tat das Motto „Wo gehobelt wird fallen Späne“ und so wird der saubere Schreibtisch zum Feierabend seinen aufgeräumten Zustand schleichend verlassen haben. Aber auch der Schreiner wird seine Werkbank und Werkzeuge nicht den Holzabfällen überlassen.

Somit ist das etwas, was man sich angewöhnen sollte: Immer kurz vor Feierabend oder Tätigkeitsbeendigung den Schreibtisch ordentlich zu verlassen und alle Dinge wieder dort hinzuräumen, wo der standardmäßige Aufbewahrungsort ist.

Zum Schluss

Aber wie war das noch mal mit dem „Wasser predigen und Wein saufen„? Gerade die beiden letzteren Tipps erfordern ein konsequente, dauerhaufter Einhaltung. Da zieht natürlich ganz schnell wieder der Schludrian ein. Da heißt es also, konsequent dran bleiben.  Und da das hier sicherlich nicht der Weisheit letzter Schluss ist, bin ich immer an weitere Empfehlungen für einen aufgeräumten, ordentlichen Schreibtisch interessiert.

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3 Kommentare

  1. Tatsächlich war ich sehr erstaunt darüber, wie viel sich über die Monate auf meinem Schreibtisch angesammelt hat, wofür ich keine Verwendung mehr habe. Für eine gründliche Büroreinigung fehlt mir oftmals die Zeit, sodass ich mir lediglich den Boden vornehme, während der Rest auf der Strecke bleibt. Damit sich das künftig ändert, werde ich mich fortan vor allem in stressigen Phasen von einer Reinigungsfirma unterstützen lassen.

  2. Vielen Dank für diesen großartigen und informativen Beitrag, den ihr hier veröffentlicht habt. Und ich freue mich schon jetzt auf die nächsten Artikel.
    Grüße Mathias

  3. Ich habe auf meinem Blog auch einen Beitrag über mein Setup/Schreibtisch erstellt. Ich habe meine Monitore auch an einem Arm befestigt. Gerade wenn man zwei Monitore auf seinem Schreibtisch hat und der Schreibtisch aus Platzgründen nicht zu groß sein kann, ist ein Monitorarm Goldwert.
    Gruß
    Simon

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