Wer sich ein wenig auskennt in Sachen Internet, vielleicht öfters mal den privaten Modus des Browsers nutzt (die Gründe hierfür können ja sehr vielfältig sein, ich wage es aber zu vermuten, dass eine hohe Prozentzahl sich auf eine Anwendung beschränkt ) und hin und wieder mittels seines Browsers zum Schutz der Privatsphäre alle Verläufe und Cookies löscht, fühlt sich erst mal wieder sicher vor neugieren Blicken Dritter. Doch der Schein trügt. Ein versierte Anwender findet unter den Benutzerdaten ggf. weitere Spuren zum Surfverhalten, anhand sogenannter Flash-Cookies.
Was sind Flash-Cookies?
Flash-Cookies sind vom Verhalten ähnlich wie HTML-Cookies. Das heißt, es werden clientseitig (lokal auf dem eigenen Rechner) in einem Cookie Benutzerdaten gespeichert, welche später beim erneuten Aufrufen der Webseite ausgelesen werden können und z.B. zur Identifizierung des Benutzers genutzt werden können. Ausgelesen können diese Cookies nur von den Webseiten werden, welche die Speicherung veranlasst haben. Der Unterschied hierbei ist, dass das Anlegen eines solchen Flash-Cookies von Webseiten ausgeht, welche Flash-Inhalte einbinden. Die Speicherung des Cookies erfolgt nicht über den Webbrowser, sondern über das PlugIn des Flash Players. Damit wird sogar die serverseitige Identifizierung über das Cookie browserunabhängig, solange der Browser den Flash Player installiert hat. Ein weiterer Unterschied ist, das Flash-Cookies in den Standardeinstellungen bis 100kB Daten speichern können, wo hingegen herkömmliche HTML-Cookies nur bis 4kB speichern.
Oftmals wird im Zusammenhang mit Flash-Cookies auch von Local Shared Object (LSO) gesprochen.
Speicherort Flash-Cookies
Löschen Sie doch einmal alle Verläufe und Cookies in Ihrem Browser. Und danach schauen Sie einfach mal, was Sie noch in Ihrem Benutzerverzeichnis unter dem Pfad:
%APPDATA%\Roaming\Macromedia\Flash Player\macromedia.com\support\flashplayer\sys\
zu sehen bekommen. Unter diesem Verzeichnis speichert der Flash-Player in Windows seine Cookies. Dabei handelt es sich um Dateien, welche die Endung *.sol haben. Die Verzeichnisangabe
%APPDATA% steht für das AppData- oder Anwendungsdaten-Verzeichnis unter Ihrem Benutzername, z.B. C:\Users\MeinBenutzer\AppData\… .
Einstellungen/Löschen von Flash-Cookies
Da Sie nun das Verzeichnis kennen, könnten Sie nun regelmäßig die Flash-Cookies von Hand in dem Verzeichnis löschen. Das ist aber problematisch, da die Flash-Cookies sich bisher nicht über den Browser löschen lassen. Denn auch der erfahrene Internetsurfer wird in diesem Fall öfters mal vergessen auch noch die Flash-Cookies zu löschen unter einem Pfad den man ggf. auch schon vergessen hat.
Für Browser gibt es verschiedene PlugIns, wie z.B. für Firefox “BetterPrivacy” , welche die Verwaltung der Flash-Cookies bedingt übernehmen können.
Eine andere Möglichkeit ist, die Einstellungen des Flash Player zu nutzen. Hier gibt es jedoch keine gewohnte Programmoberfläche, sondern dies erfolgt über die Webseite von Macromedia, die einen sogenannten SettingManager bereitstellt. Hier erhalten Sie Einblick zu den gespeicherten Cookies und können diese von Hand löschen. Sie können weitere Einstellungen vornehmen zum allgemeinen Verhalten des Flash Players sowie zu der erlaubten Speichergröße der Flash Cookies. Es wird hier also über eine Webseite auf lokale Daten des Computers zugegriffen, wobei Adobe versichert, dass Adobe kein Zugriff auf die Daten und gespeicherten Informationen hat.
Alles in allem erscheint der Umgang mit Flash-Cookies sehr problematisch, da es für den normalen Benutzer keine vernünftigen Kontrollmöglichkeiten gibt.
Aber es wird anscheinend Besserung gelobt, wie auf einigen großen Internetportalen seit Kurzem zu lesen ist. So wollen verschiede Browser-Entwickler, voranging Mozilla, Apple und Google eine Zugriffsmöglichkeit über eine entsprechende Programmoberfläche in ihren Browsern schaffen mittels derer das Löschen und Verwalten von Flash-Cookies ermöglicht wird.