Vor Kurzem hatte ich über den Homepage-Service Wix.com berichtet, welchen ich auch heute noch für einen sehr gelungenen und empfehlenswerten Webseiten-Dienst halte. Natürlich konnte ich im letzten Artikel bei der Begriffserklärung zum Domainnamen nicht auf eine kleine Litotes verzichten, welche die Phantasie des deutschsprachigen Lesers anregen sollte, um nicht zu sagen “in eine ganz bestimmte naheliegende Richtung lenken sollte”.
Das zeigt mal wieder, welchen unvorhersehbaren Fallstricken ein Homepage-Betreiber ausgesetzt ist, wenn man mit einem lokalen oder im englischsprachigen Raum super genial klingenden Namen startet und dann in andere Länder expandiert. Wix.com hat laut Impressum seinen Sitz in Israel, mit weltweiter Ausrichtung.
Wie ich anhand von zwei kürzlich entdeckten Videos sehen konnte, sind sich die Betreiber von Wix.com aber in bester Weise dieser Thematik bewusst. Anstatt eine neues (teures) Branding für den lokalen deutschen Markt einzuführen spricht man die Sache lieber etwas direkter an. In professioneller, dokumentarischer Art und Weise wird dieses Thema erörtert und dem unbedarften Zuschauer mit sensibler Wortwahl nahegebracht vor, zu und nach welchen Anlässen man den Dienst verwenden sollte. Es wird kein Zweifel daran gelassen, dass man dies noch in jedem Alter machen kann, zu zweit oder zu dritt, denn Millionen tun es tagtäglich. Also entspannt zurücklehnen, Play klicken und wirken lassen.
Ich frage mich, ob man eines dieser „Mach‘s dir selbst“-Videos auch mal zur besten Sendezeit im öffentlichen Fernsehen zu sehen sein werden. Da würde ich gern Mäuschen spielen und die Gesichter der Zuschauer sehen wollen, die es sich das Video zum ersten Mal anschauen.
Ich denke mal diese Aktion ist für den Betreiber allemal günstiger als einen neuen Markennamen bzw. Domainnamen zu etablieren. Und „Be a wixer“, welches das zentrale Thema dieses Viralen-Marketing-Projekts ist, verfehlt ganz gewiss nicht auf seine eigene leicht schockierende, aber doch humorvolle Wirkung als Branding in den Köpfen der Zuschauer. Dass man keine Kosten und Mühen für diesen doch professionell wirkenden Clip gescheut hat, welcher von der Produktionsfirma True Motion Pictures produziert wurde und dessen Shootings Anfang Juni in Berlin liefen, ist leicht zu erkennen. Die Umsetzung steht der von Fernsehclips in nichts nach.