Glasfaserausbau hinkt hinterher

In Deutschland, Österreich und der Schweiz ist der Glasfaserausbau nicht so ausgebaut, wie es sein sollte. Litauen ist in dem Bereich das führende Land in den skandinavischen Ländern. Alternative Anbieter nutzten für eine lange Zeit die Strukturen der Telekom.

Es wurden keine eigenen Glasfasernetze ausgebaut. Dann kam der Druck sich weiterzuentwickeln, nachdem Energieversorger, Stadtwerke und TV-Kabelbetreiber sich ihre eigenen FTTH-Netze einrichten. Die Telekom kündigte an, sie wolle in zehn Städten einen 1-Gbit-Anschluss bieten. Das Glasfasernetz sollte für zehn Milliarden Euro ausgebaut werden. Ein Bruchteil davon ist wirklich geschehen. Das Unternehmen wird zum Bremsklotz. Sie zwingen die Kommunen zu warten und hindern sie daran, selbst ein Glasfasernetz aufzubauen. In Österreich sieht es nicht anders aus. Es gibt nur wenige Regionen, wie das Innviertel und das Waldviertel, wo in Eigenregie Glasfasernetze errichtet wurden. Hier stellt sich auch immer wieder die Frage, ob man nur das schnelle Geld machen möchte und sich unseriöse Anbieter auf dem Markt tummeln. Auf redaktionstest.net erhält man eine gute Übersicht bezüglich seriöser Anbieter. Börsennotierte Marktbeherrscher schreckten bisher vor Investitionen zurück, welche erst mittelfristig Gewinn einbringen. Die Schweiz ist da bereits etwas weiter. Durch einen Volksentscheid fingen die Züricher Energiewerke an, ein Glasfasernetz in Zürich auszubauen. Weitere Städte zogen nach. Die Swisscom geriet unter Druck, nun selbst Investitionen im Glasfaserausbau zu leisten.

Es ist nun wirklich an der Zeit, die Weichen zu stellen, was eine zukunftssichere Kommunikation betrifft. Insbesondere dann, wenn Deutschland auch weiterhin seine Rolle als Lokomotive der europäischen Wirtschaft behalten möchte. Gerade für ländliche Gemeinden sei das Glasfasernetz sehr wichtig, wenn sie zeigen wollen, dass es attraktive Unternehmensstandorte sind. Wichtig sind eine klare Ausbaustrategie sowie Kooperationsmodelle, bei denen die Rahmenbedingungen berücksichtigt werden, welche die Politik und die Regierungsbehörde aufgestellt haben.

Die anderen Länder

Die meisten anderen Länder außer Deutschland investieren bereits seit längerem und vor allem systematisch in den Glasfaserausbau. Ein gesellschaftlicher und wirtschaftlicher Fortschritt ist nur möglich, wenn es eine leistungsfähige Breitbandinfrastruktur gibt. Zudem stellt das schnelle Internet auch die Grundlage für die gesellschaftliche Teilhabe dar. Heute gehört schnelles Internet zu den Grundbedürfnissen. 73 Prozent profitieren bereits in Estland davon. In Schweden sind es 56 Prozent sowie 53 Prozent in Spanien und 27 Prozent in der Schweiz. In Deutschland sind es gerade einmal 6,6 Prozent. Auf dem Land sind es gerade einmal 1,4 Prozent. Die Versorgung wurde zwar in den letzten Jahren besser, doch hapert es weiterhin an direkten, zukunftssicheren Glasfaseranschlüssen. Deutschland liegt auf Platz 28 von insgesamt 32 Plätzen. In Schweden und Estland sind es die kommunalen Versorger, die sich um den Glasfaseranschluss kümmern. Runde Länder bauten die Glasfasernetze oft nach dem Open-Access-Network-Ansatz auf. Die Kommunen bauen das Netz auf. Unterschiedliche Anbieter können diese dann gegen ein Entgelt nutzen.

Die Vorteile

Glasfaser bietet die schnellsten Netzverbindungen. Daten werden in Lichtgeschwindigkeit übermittelt. Diese Technologie ist zukunftssicher. Es lassen sich so mehr Daten übertragen als mit den aufwändigsten Anwendungen, die heute bereits zur Verfügung stehen. Dieses Netz ist stabil. Der ganze Leistungsverbund besteht aus Glasfaserkabeln. Die Übertragungsgeschwindigkeit bleibt konstant, auch wenn zahlreiche Nachbarn ebenfalls im Netz unterwegs sind. Es wird für den Datentransport 17-mal weniger Energie verbraucht als mit den Kupfernetzen. Außerdem senden sie keine elektromagnetischen Strahlen aus. Die Kupferkabel kommen in vielen Bereichen an ihre Grenzen. Für höhere Bildauflösungen sind sie nicht geschaffen. Die Menge an Daten, die übermittelt werden müssen, nimmt immer mehr zu. Jetzt bleibt nur noch abzuwarten, wann das Glasfasernetz weltweit für jeden nutzbar sein wird.

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