Datenrettung, ein wichtiges Element: einmal falsch geklickt oder etwas falsch bestätigt, schon sind wichtige Dateien gelöscht. Passiert auch mir gelegentlich. Wobei selten, da ich sehr gut aufpasse. Ein Backup ist natürlich Pflicht und hilft auch in den meisten Fällen weiter. Alle wichtigen Daten sind z.B. bei mir in der Time Machine von OSX. Die Windows PCs werden ebenfalls regelmäßig gebackupt.
Aber auch bei regelmäßigen Backups gibt es Lücken. Die SD-Karte mit den Urlaubsbildern ist schnell gelöscht. Das aktuelle Word-Dokument ebenfalls Muss ja nicht immer einem selbst passieren. Nicht jeder ist technikaffin und muss es auch sein.
Die Software zur Datenrettung
DiskDrill für Windows schickt sich an, die Datenrettung für solche Fälle vorzunehmen. Nach dem Start der Software werden die einzelnen Laufwerke und Partitionen angezeigt. Angesteckte USB-Sticks und SD-Karten sind ebenfalls in der Übersicht sichtbar.
Anschließend kann die Datenrettung losgehen. Sind Dateien gelöscht, bietet die Software die Möglichkeit, Festplatten bzw. Datenträger zu scannen. Es stehen die Modi QuickScan und DeepScan zur Verfügung. Der QuickScan kann vor kurzem gelöschte Dateien schnell auffinden und wiederherstellen.
DeepScan führt eine intensivere Analyse des Datenträgers durch. Dieser Vorgang dauert dann auch gerne mehrere Stunden. Positiv, der Vorgang kann jederzeit unterbrochen und fortgesetzt werden.
Gefundene Dateien werden in einer Übersicht angezeigt. Diese ist sortiert nach verschiedenen Dateitypen, wie Bilder, Dokumente oder Videos. Anschließend können diese wiederhergestellt werden. Generell gilt, je kürzer der Löschvorgang zurück liegt, desto höher die Chancen einer kompletten Wiederherstellung. Ansonsten besteht die Möglichkeit, dass das Betriebssystem den Speicher bereits mit neuen Daten überschrieben hat.
Unterstützt werden verschiedene Dateisysteme: NTFS, Fat32, exFat, Ext und auch HFS+. Somit lassen sich auch Datenträger von Linux oder MacOS untersuchen.
Was man beim Löschen von Partitionen etwas zu schnell war, bietet DiskDrill die Möglichkeit gelösche Partitionen zu finden und die Daten zu rekonstruieren.
Recovery Vault
Neben der Datenrettung bietet DiskDrill auch Vorsorge an. Vereinfacht formuliert werden Daten damit in Zukunft nicht direkt gelöscht, sondern im Recovery-Vault zwischengelagert. Ein spezieller Hintergrundprozess überwacht hier Änderungen am Dateisystem und speichert Meta-Informationen für die Wiederherstellung.
Erstellung von Images – Backupfunktion
Von Datenträgern lassen sich Images erstellen. Wahlweise werden das ISO-, IMG- oder DMG-Format unterstützt. Erstellte Images lassen sich auch wieder einbinden und somit Daten aus diesen wieder rekonstruieren. Backups von der kompletten Festplatte sind damit schnell erstellt.
DiskDrill für Windows bietet umfangreiche Funktionen für die Rettung von gelöschen Dateien und Partitionen. Auch die Backup-Funktionen gefallen. Das ganze hat allerdings auch seinen Preis. Die Vollversion der Software kostet 49 Dollar. Wobei die gefühlte Höhe des Preises mit der Wichtigkeit der gelöschen Dateien zusammenhängen dürfte.
Mit der kostenlosen Testversion lassen sich jedoch alle Funktionen testen. Insbesondere kann man schauen, ob die gewünschten Daten sich prinzipiell wiederherstellen lassen. Vor dem Kauf kann man so zumindest Testen, ob der Kauf sich lohnt. Datenrettung ist in der kostenlosen Version trotzdem möglich, ist allerdings auf maximal 2 Gigabyte an Daten beschränkt. Dies reicht aber bereits für das ein oder andere Malheur aus.