Texteditor Ulysses, ich gebe zu der Name hat mir nichts gesagt, kommt in Zukunft als Abo-Modell daher. Knapp 40 Dollar soll die App pro Jahr kosten. Bei der Software handelt es sich um Wesentlichen um einen Texteditor, also ein Genre was prinzipbedingt eher austauschbar ist. Dennoch ist es ein Trend, dass immer mehr Anbieter von Software keine Kaufsoftware mehr anbieten, sondern auf Abos setzen. Als Softwareautor kann ich die Beweggründe solche Beweggründe durchaus nachvollziehen.
Softwareentwicklung ist aufwändig und die Preise, für Software, sind in den letzten Jahren eher gesunken. Die Bereitschaft für eine Software einen vernünftigen Betrag zu zahlen ist gesunken. Ich denke da sind auch die App-Stores mit schuld. Dort bekommt man die meiste Software für wenige Euro. Bei erfolgreichen Apps entsteht schnell ein Preiskampf zwischen verschiedenen Nachahmern oder ähnlicher Software. Warum also mehr zahlen? Weiterentwicklung der Software wird erwartet. Kostenlos versteht sich! Man lese nur mal die bösen Bewertungen zu Apps, wenn eine neue Version doch mal ein paar Euro kostet. Ein Abo-Modell liefert dem Anbieter die Möglichkeit laufende Einnahmen zu generieren und so die Software weiter zu entwickeln. Planungssicherheit. Ganz ehrlich: ich würde mich auch über monatliche Geldeingänge freuen.
Aus Kundensicht halte ich von solchen Abolösungen nicht viel. Ich möchte meine Software lieber kaufen und gut ist. Eine langfristige Beziehung zur jeweiligen Firma strebe ich meist nicht an. Abos haben Nachteile: Abos geraten in Vergessenheit, müssen gekündigt und verwaltet werden. Ansonsten wird weiter abgebucht. Wenn nun jede Pups-Anwendung mit einem Abomodell daher kommt, wird dies auf Dauer einfach zu viel. 5 Euro hier, 3 Euro da, das summiert sich. Und jeden Monat wird das Geld abgebucht. Einige Anwendungen brauche ich vermutlich gar nicht so lange wie die Mindestlaufzeit vorsieht, weiterzahlen muss ich dann trotzdem.
Auch ist unklar, was bei vielen Anwendungen nach Ablauf passiert. Kann ich die letzte Version der Software weiternutzen? Oder stellt die Software einfach den Dienst ein? Wenn ich Pech habe, kann ich dann nicht einmal mehr meine alten Dateien öffnen. Software veraltet, aber Software welche ich vor 20 Jahren mal angeschafft habe bekomme ich noch irgendwie zum Laufen, wenn es notwendig ist. Bei Abo-Software wird es schwierig.
Ausnahmen für einen Erfolg sehe ich nur bei zwei Varianten: die erste, die Anwendung ist ohne Konkurrenz und kann daher solche Modelle einfach diktieren. Adobe und seine Produkte sind hier so ein Beispiel. Die andere Cloud-Dienste, bzw. Dienste bei denen dem Anbieter durch die Nutzung Aufwand und Kosten entstehen. Hier müssen Server betrieben werden, das kostet nun mal Geld. Aber auch hier ist mein psychologisch vertretbare Budget für Dienste schnell erreicht.
Aber vielleicht ist das auch nur meine Meinung. Ich bin gespannt wie es weitergeht. Letztendlich entscheiden die Kunden, ob solche Modelle Erfolg haben oder nicht. Übrigens unsere Software: DA-FormMaker, ElTexto und Co gibt es weiterhin ohne Abo zum Einmaligen Kaufpreis. Und seit über 15 Jahren sind bei uns auch die Updates kostenlos.