Steht eine Hochzeit vor der Tür, darf eine Hochzeitszeitung nicht fehlen. Das Programm und der dahinter angebundene Service Die Hochzeitsdrucker hilft dabei ein solches Exemplar zu erstellen.
Das Programm “Die Hochzeitsdrucker”
Das Programm selbst bietet viele Vorlagen, auf welche man direkt zurückgreifen kann, um die Hochzeitszeitung professionell wie ein illustriertes Magazin wirken zu lassen. Auch Fotos und viele hochzeitstypische Icons lassen sich leicht einfügen und teilweise auch bearbeiten. Darüber hinaus weist das Programm viele Gestaltungsmöglichkeiten auf, um Texte und Bilder anzuordnen und auch unterhaltsame Gimmicks, wie Kreuzworträtsel zu Braut und Bräutigam, zu generieren. Hinter dem Programm steckt auch gleich der zugehörige Bestellservice. So lässt sich das fertige Magazin direkt aus dem Programm bestellen.
Auch wenn man eine gewissen Einarbeitungszeit für Die Hochzeitsdrucker benötigt, kann man relativ gute Ergebnisse mit dem Programm erzielen. Das darf aber nicht darüber hinweg täuschen, dass man trotzdem viele Stunden mit einem solchen Projekt verbringen kann, bevor ein zufriedenstellendes Ergebnis vorhanden ist.
Das Problem
Umso frustrierender ist es, wenn das Paket mit 20 Heften oder mehr ankommt und der Druck nicht dem Bildschirminhalt im Programm entspricht…so geschehen in meinem persönlichen Fall. Denn das Programm weist Stand heute (24.09.2017) einen aus meiner Sicht gravierenden Bug auf. In meinem Fall kam es beim Export für den Druck dazu, dass auf der Titelseite Fotos nicht der Einstellung entsprechend skaliert wurden und nach links versetzt dargestellt wurden, was dazu führte, dass Gesichter von Personen aus dem Darstellungsbereich wanderten und das Magazin für mich quasi unbrauchbar ist. So kann viel Arbeit und Geld (in meinem Fall waren es ca. 20 Exemplare á 14-16 Seiten für ca. 100EUR) für die Katz sein. (Leider kann man mit dem Programm auch keine einzelnen Seiten nachbestellen, um diese ggf. auszutauschen. Es wird immer ein komplettes Heft angelegt mit mindestens 16 Seiten.)
Bemerkt man diesen Fehler nicht, welcher augenscheinlich ein Bug des Programms ist, so hat man als Anwender wenig Chancen. Denn der Anbieter des Service sichert sich vor Bestellung durch reichlich Checkboxen ab, dass man alles bis in kleinste geprüft hat und das Export-Ergebnis dem gewünschten Druck entspricht. Das ist durchaus nachvollziehbar, um leidliche Diskussionen mit Kunden vorzubeugen, die im Nachhinein eigene Fehler feststellen. In meinem Fall handelte es sich aber nicht um ein von mir verursachten Fehler, sondern um ein Programm inhärenten Fehler beim Export.
Der Service
Aus diesem Grund hegte ich die Hoffnung, dass der Dienstleister dahinter eine angemessene Kulanz walten lassen würde. Nach fein säuberlicher Problemschilderung äußerte der Bearbeiter hinter Die Hochzeitsdrucker die Vermutung, dass das Problem an der Verwendung einer VMWare und SharedHost liegen könnte, ohne erstmal auf die gestellten Fragen zur Kulanz bzw. Reklamation einzugehen. Bemerkenswerter Weise antwortete der Mann hinter Die Hochzeitsdrucker auch am Sonntag. Die ausgedruckten Magazine selbst tragen den Absender von FRIEDMANN PRINT DATA SOLUTION. Das lässt vermuten, dass hinter Die Hochzeitsdrucker ein 1-Mann-Unternehmen bzw. 1-Mann-Betreiber steckt. Das kann Vorteile haben, wie telefonsicher Support und Klärung von Kulanzfragen am Telefon auch am Wochenende. Andererseits kann man keine schnelle Behebung von Bugs erwarten und schon gar nicht ein relativ Bug-freies Programm, weil in solchen Fällen die Kapazitäten für ausreichende Software-Tests oder Weiterentwicklungen fehlen.
Auf meine Nachfrage mir eine Lösung für das Problem aufzuweisen und einen kostenneutralen Neudruck durchzuführen, wollten dann Die Hochzeitsdrucker nicht eingehen.
Auch eine Rückerstattung des Kaufpreis bzw. eines gewissen Prozentsatzes des Kaufpreises wurde abgewiesen. Stattdessen wurde ein 50%-Gutschein für eine Neubestellung angeboten, was mir aber erstmal wenig dabei half den Bug zu umgehen…ein kleiner Workaround wäre nett gewesen.
Nachdem man sich zur 50%-Gutscheinvariante geeinigt hatte, gab es dann doch noch weitere Unterstützung. Unter Verwendung der Notfall-Konsole unter dem Menü-Punkt Hilfe kann man sein Projekt zu weiteren Prüfung an den Betreiber oder dessen Entwickler übermitteln. In meinem konkreten Fall konnte ich reproduzieren, dass ein gewähltes Ausschnittsfenster für die Anzeige eines Bildausschnitts eines Fotos aus unergründlichen Gründen auf eine andere Position zurückversetzt wird. Die Prüfer hinter der Notfall-Konsole führten das weiterhin auf die Verwendung einer virtuellen Maschine und SharedHost zurück mit der klaren Empfehlung das Programm Die Hochzeitsdrucker auf einem nativen Windows zu installieren. Leuten, die vielleicht nur ein MacBook besitzen und ein Windows nur in der VM laufen haben, ist damit natürlich wenig geholfen.
Fazit
Ich möchte an dieser Stelle kein explizites Veto gegen die Software aussprechen, da diese Vieles gut macht und keine Software 100% fehlerfrei sein kann. Dennoch hätte ich vom Anbieter, trotz aller Absicherungs-Checkboxen, bei einem solchen Bug eine Mitverantwortung gesehen und etwas mehr Entgegenkommen erwartet. Auch wurde nicht signalisiert, dass man sich entwicklungstechnisch dem Bug widmen wird, um zukünftigen Kunden diese Diskussion zu ersparen. Ebenfalls findet man, Stand heute (24.09.2017), keine expliziten Hinweise in der Software oder auf der Homepage, dass es zu Problemen bei der Verwendung solcher virtuellen Umgebungen kommen kann. Nachdem man also bereits bei der Zeitung viel Kreativität hat walten lassen, muss man dann noch bei der Hochzeitsfeier eine kreative Ausrede für einen mehr oder weniger misslungenen Druck finden. Darum prüfe, wer sich bindet, gilt nicht nur für Hochzeiten sondern für alle Lebenslagen.