Datenschutz-Pannen bei Facebook häufen sich
Facebook schien im letzten Jahr vom Pech verfolgt zu sein. Bereits im März fingen die Probleme mit dem viel diskutierten Cambridge Analytica Skandal an. Im Juni gab es eine Fehlprogrammierung, auch „Bug“ genannt, die die Privatsphäre-Einstellungen von 14 Millionen Nutzern änderte, ohne, dass diese davon wussten. So wurden Beiträge öffentlich, die eigentlich nur den Freunden der Betroffenen angezeigt werden sollten.
Im Folgenden wurden 30 Millionen Accounts gehackt. Und schließlich verkündete Facebook, dass durch einen Programmfehler eines Foto-API´s (Application-Programme-Interface), meist als Programmierschnittstelle bezeichnet, die Fotos von 6,8 Millionen Nutzern an Drittanbieter-Apps weitergegeben wurden. Dabei handelte es sich tatsächlich nicht nur um Fotos, die die Leute auf Facebook gepostet hatten, sondern auch um private Aufnahmen aus dem Fotospeicher.
Die Fotos wurden an nahezu 1500 Drittanbieter-Apps weitergeleitet und 876 App-Entwickler hatten Zugang zu Nutzerfotos, die diese noch nicht mal in ihrer Chronik hochgeladen hatten. Durch dieses Daten-Leck waren die Bilder für die Entwickler für insgesamt zwölf Tage frei zugänglich. Allerdings gibt es wohl keine Hinweise darauf, dass sie auch für die allgemeine Öffentlichkeit zugänglich waren.
Facebook-Nutzer fühlen sich nicht mehr sicher
So oder so gab es eine ganze Reihe von Sicherheitsproblemen beim Technik-Giganten Facebook, die dazu führten, dass die Privatsphäre der Nutzer definitiv zu kurz kam. Sogar hartgesottene Facebook-Fans zogen daraufhin in Erwägung das soziale Netzwerk für immer zu verlassen. Und diejenigen, die dazu noch nicht bereit sind, behalten jetzt natürlich ihre Privatsphäre-Einstellungen noch genauer im Auge, loggen sich nicht mehr so oft in ihren Account ein oder löschen die Facebook-App von ihrem Smartphone. Eine Umfrage des Pew Research Centres vom letzten September hat ergeben, dass fast drei Viertel zumindest eine dieser Möglichkeiten beherzigen.
Sollte Facebook weiterhin Probleme mit der Sicherheit der privaten Daten seiner Nutzer haben, wird sich dieser Trend zweifellos fortsetzen und das soziale Netzwerk immer mehr an Vertrauen verlieren.
Sicherheitslücken mittlerweile angeblich geschlossen
In einem Blog-Post zu der Angelegenheit erklärte Facebook: „Wir geben Apps normalerweise nur Zugang zu Fotos, die in der Chronik geteilt wurden und auch nur dann, wenn die betreffende Person der App erlaubt auf die Fotos zuzugreifen. In diesem Fall hatten die App-Entwickler, durch einen Programmierfehler, die Möglichkeit auch auf andere Fotos, zum Beispiel aus dem Marktplatz oder der Facebook-Story, zuzugreifen. Auch Fotos, die zwar hochgeladen, aber nicht gepostet wurden, waren betroffen. Es ist nämlich so, dass wenn jemand ein Bild hochlädt, aber den Post dann aus irgendwelchen Gründen nicht beendet, Facebook drei Tage lang eine Kopie davon speichert, damit die Person die Möglichkeit hat, den Post doch noch zu abzuschließen. Die einzigen Apps, die von diesem „Bug“ betroffen waren, waren die, denen Facebook Zugang zum Foto-API genehmigt hatte und denen die Nutzer Zugriff auf ihre Fotos erlaubt hatten“.
Weiterhin beteuerte Facebook, dass das Problem mittlerweile behoben sei und fügte hinzu, dass es Tools geben solle, die es den App-Entwicklern ermöglichen, herauszufinden, welche der App-Nutzer von dem „Bug“ betroffen sind und, dass die unfreiwillig weitergegebenen Bilder schnellstmöglich gelöscht wurden. Ebenso wurden betroffene Nutzer vom Unternehmen über eine Warnung, die sie zum Hilfe Center weiterleitete, direkt benachrichtigt.
Mark Zuckerberg gelobt erneut Besserung
Dies klingt erstmal beruhigend, aber dennoch ist die Aussage „es tut uns leid, was passiert ist und wir tun alles, damit es nicht mehr vorkommt“ recht vorhersehbar und nicht sehr glaubwürdig, wenn man bedenkt, dass solche Daten-Lecks bei Facebook mittlerweile regelmäßig auftauchen. Schließlich ist das Schema auch schon bekannt, denn stets entschuldigt sich Facebook-Gründer Mark Zuckerberg nach solcherlei Vorfällen überschwänglich bei der Community und gelobt Besserung.
Das Unternehmen muss sich jetzt tatsächlich ganz schön anstrengen, um das Vertrauen seiner Nutzer zurückzugewinnen.
Mehr Sicherheit im Netz durch VPN-Server
Solche und ähnliche Vorkommnisse machen uns immer wieder deutlich, wie wichtig die Sicherheit unserer privaten Daten im Netz ist. Da es heutzutage immer wieder zu Daten-Diebstählen in großem Stil kommt, stellt dieses Thema selbst routinierte Internet-Nutzer vor Probleme. Skandale wie bei Facebook zeigen, dass die Fehler häufig gar nicht bei uns selbst liegen müssen. Fakt ist, Hacker-Angriffe passieren sowohl Einzelpersonen als auch großen Unternehmen. Eine der besten und einfachsten Möglichkeiten, seine privaten Daten online zu sichern, ist die Nutzung eines Virtual Private Networks, kurz VPN. Über ein VPN-Netzwerk werden private Daten verschlüsselt und sind so viel besser geschützt. Außerdem wird die persönliche IP-Adresse verschleiert, sodass man keine unerwünschten Spuren hinterlässt. Gute VPN-Anbieter bieten leicht bedienbare Applikationen, mit denen die Kommunikation im Internet verschlüsselt wird und bewahren private Informationen davor, in falsche Hände zu gelangen.
Abschließend bleibt zu erwähnen, dass es letztendlich bei jedem sozialen Netzwerk und auch auf allen anderen Websites, auf denen man persönliche Daten über sich preisgibt, zu Sicherheitsproblemen kommen kann. Deshalb sollte auch jeder selbst dafür Sorge tragen, dass er bestmöglich geschützt im Internet unterwegs ist.
Es ist verrückt, wie leicht Medienplattformen unsere Informationen erhalten und damit machen, was sie wollen. Ich schätze, die Lösung wäre, alle Konten zu löschen, nur mit NordVPN zu surfen, Antivirenprogramme, Adblocker zu verwenden und im Grunde genommen unter einem Felsen zu leben.