Anfang der 90er des vorherigen Jahrhunderts war es noch Usus, dass man Internetseiten komplett selbst aufgesetzt hat unter Verwendung von HTML und ein bisschen CSS. Entsprechend rudimentär sahen diese Internetseiten auch heutiger Sicht auch aus. Inzwischen sind die Anforderungen und zugehörige Technologien an eine Webseite derart angewachsen, dass man als Einzelperson kaum noch in der Lage ist einen Internetauftritt komplett selbst zu erstellen. Auch erfahrende Webagenturen bedienen sich dafür sogenannter Content Management Systeme (CMS), welche große Agenturen oft noch selbst programmiert haben oder derer man sich am Markt bedient. Das CMS bietet den großen Vorteil, dass es Funktionalität, wohinter oft eine komplizierte Programmierung in JavaScript und/oder PHP steckt, und Inhalte voneinander entkoppelt. Darüber hinaus wird auch das Design von Inhalten und Funktionalitäten entkoppelt. Darüber hinaus lassen sich die Funktionalität oft auch einfach durch Installation entsprechender Plugins oder Addons erweitern. So ist es möglich, dass viele Experten getrennt voneinander an den verschiedenen Modulen basteln können, welche sich zum Schluss zum „Gesamtkunstwerk“ eines ansehnlichen Internetauftritts zusammen fügen.
Ein solches frei im Internet verfügbares und weit verbreitetes CMS ist zum Beispiel WordPress. Das Design kann man zum Beispiel über sogenannte Templates den eigenen Bedürfnissen anpassen. Dazu installiert man ein solches Template einfach im Admin-Bereich der WordPress-Oberfläche. Aufgrund der einfachen Erweiterbarkeit der Funktionen durch Plugins verbaut man sich bei der Verwendung von WordPress auch nicht seine visionären Zukunftsideen. Meist kommen im Laufe der Zeit neue Anforderungen an die Webseite hinzu, wie eine Facebook-Anbindung oder man möchte eine paar selbstgeschnitzte Dinge über das Internet verkaufen. Für letzteres gibt es die Shop-Erweiterung „WooCommerce“, welchem man nachträglich in WordPress installieren kann. Für Shop-Betreiber innerhalb Deutschlands empfiehlt sich zusätzlich „German Market“ zu installieren. An der Stelle merkt man schon, dass diese Art Baukasten-System zwar vieles einfacher macht. Man darf die Komplexität der Konfiguration und allgemein einen Online-Shop mit all seinen Fallstricken, wie Widerrufsbelehrung, DSGVO, etc., zu betreiben, nicht unterschätzen. Wem das eine Nummer zu groß wird, der bedient sich einer WooCommerce Agentur, deren tägliches Brot es ist, solche Shop-Systeme zu errichten.
Alles zusammen hat man dann ein komplettes Shop-System mit Bezahlfunktionen und Bestellabwicklungen. Die Produkte kann man dann über die Admin-Oberfläche konfigurieren.
Bei den Produkten, die man dort einstellen kann, gibt es dann vielfältige Möglichkeiten:
- Einfach Produkte
- Variable Produkte
- Gruppiert Produkte
Einfach Produkte sind Einzelprodukte, die so verkauft werden, wie sie sind. Hiervon gibt es keine weiteren Variationen, Zusatzartikel oder Zubehör. Das kann zum Beispiel ein simples Messerset für den Küchenbedarf sein. Bei Variablen Produkten kann man Varianten festlegen. Zum Beispiel die Auswahl einer Konfektionsgröße und die Auswahl einer Farbe bei Kleidungsstücken. In der einfachen WooCommerce-Installation gibt es dann noch die Gruppierten Produkte. Dabei handelt es sich um Produktzusammenstellungen („Bundles“). Das kann zum Beispiel eine Anzugskombination aus Hose, Jacket, Hemd und Krawatte sein. Oder ein fertiges Computersystem bestehend aus Monitor, Desktop-PC, Maus, Tastatur und Lautsprecher-Boxen. Dies ist sehr praktisch, wenn man solche Bundles anbieten möchte und eignet sich für das genannte Beispiel. Denn, und hierin liegt ggf. auch ein Nachteil, dem Kunde werden unter dem Bundle die Einzelartikel angezeigt und er hat die Möglichkeit, die einzelnen Produkte zu bestellen oder eben nicht zu bestellen. Es gibt ohne zusätzliche Plugins nicht die Möglichkeit Rabatte auf ein solches Bundle einzuräumen. Auch können über Gruppierte Produkte keine komplexen Produkt-Logiken definiert werden, wie z.B. wenn ich mir diesen Monitor aussuche muss ein Dektop-PC mit einer anderen Grafikkarte angeboten werden. Aber ein CMS wäre kein vernünftiges CMS, wenn es nicht auch dafür käuflich zu erwerbenden Plugins gäbe.