Ist mein Smartphone-Akku noch gut oder verliert er Kapazität und Leistung? Diese Frage stellen sich viele Nutzer. Auf welche Anzeichen man achten muss, die auf einen schwachen Akku hinweisen, und wie man diesen austauscht, das verrät der folgende Artikel.
Wieso werden Akkus schwach?
Weshalb werden Akkus überhaupt schwächer? Sobald ein Akku eine gewisse Anzahl an Ladezyklen hinter sich hat, ist er nicht mehr in der Lage, seine sogenannte „Peak Performance“ zu erbringen. Das bedeutet, der Akku kann nicht mehr so viel Elektrizität auf einmal zur Verfügung stellen, wie dies zu Beginn seines Lebenszyklus noch möglich war; das Smartphone wird langsam. Grund dafür ist der chemische Verfall der Lithium-Ionen-Batterie.
Diagnose auf iOS
Apple durfte für die Drosselung seiner iPhones in der Vergangenheit bereits heftige Kritik einstecken, weshalb ein Check bei iOS Handys sich besonders lohnt. Da die Kunden die Drosselung ihrer iPhones gar nicht gut fanden, hat Apple inzwischen ein Diagnosetool direkt in iOS eingebaut. Für iPhone Nutzer ist es seitdem simpel, den Zustand des eigenen Akkus zu beurteilen: Dazu geht man in die App „Einstellungen“, scrollt nach unten zu „Batterie“ und tippt dann auf „Batteriezustand“. Hier wird die maximale Kapazität des Akkus angezeigt sowie die Frage beantwortet, ob die Höchstleistungsfähigkeit der Batterie verfügbar ist. Falls der Akku schlecht ist: Es gibt zwar iPhone-Akku-Kits wie das von Hagnaven, doch sollte man den Tausch besser den Experten überlassen. Mehr dazu weiter unten.
Diagnose auf Android
Auf Android gestaltet sich die Sache etwas schwieriger. Google bietet kein vergleichbares Diagnosetool, Android-User sind also mehr auf eigene Beobachtung angewiesen. Nutzer können jedoch den Code *#*#4636#*#* im Wahlfeld des Telefons eingeben, um Infos über die Batterie zu erhalten. Ob die Peak Performance beeinträchtigt ist, können Nutzer bei verschiedenen Szenarien bemerken. Beispielsweise können aus dem Play Store geladene Spiele plötzlich langsamer laden und stärker ruckeln als sonst. Dies macht sich insbesondere bei aufwendigen 3D-Titeln bemerkbar. Lief das eigene Lieblingsspiel einstmals flüssig, ruckelt inzwischen aber stark, kann dies auf einen Akku mit geringer Kapazität hinweisen. Ähnlich sieht es bei Bild- und Videobearbeitung aus. Diese benötigen jeweils eine große Menge an CPU- und GPU-Power. Ist das Handy hier plötzlich langsamer als sonst, oder schaltet sich mitten in einer komplexen Bearbeitung sogar zum Schutz selbst ab, so ist vermutlich der Akku Schuld.
Auch das Spielen über das Internet eignet sich als Gradmesser, gleich in mehrfacher Hinsicht. Im Netz sind nicht nur Spiele wie Fortnite und Browser-Games beliebt; insbesondere Online-Glücksspiele ziehen eine immer größere Kundenschicht an und erwirtschaften in Deutschland jährlich rund eine Milliarde Euro Umsatz. Der Erfolg basiert dabei maßgeblich auf der hohen Verbreitung von Smartphones. Dabei gilt: Spiele, gerade auch solche, die live gespielt werden oder bei denen Videostreams verwendet werden, benötigen nicht nur eine gewisse CPU-Leistung, sondern müssen auch ständig Daten aus dem Netz ziehen. Dies ist ein guter Lackmustest für die Strapazierfähigkeit des eigenen Akkus, der so von mehreren Seiten auf die Probe gestellt wird. Und zuletzt sind es auch rechenintensive Anwendungen wie Virtual Reality oder Augmented Reality, welche das Smartphone und damit die Batterie beanspruchen. Probiert man mit AR online eine neue Brille an oder lässt sich ein Möbelstück virtuell ins Wohnzimmer projizieren und das Smartphone stürzt daraufhin ab, ist womöglich die geringe Akkuleistung hierfür der Auslöser.
Was, wenn mein Akku Probleme macht?
Macht der eigene Akku Probleme und verfügt nicht mehr über Höchstleistung, dann sollte er möglichst bald getauscht werden. Viele Android-Geräte haben noch immer austauschbare Akkus. Mit einer kurzen Google-Suche kann man erfahren, welchen Ersatz-Akku man für das eigene Handy kaufen muss und kann diesen dann über Seiten wie Amazon bestellen. Alternativ, auch für Nutzer ohne austauschbare Akkus, kann man sich an den Verkäufer des Smartphones wenden oder direkt an den Hersteller. Oft tauschen diese die Batterie günstig aus. Apple wiederum hat als Reaktion auf „Battery-Gate“ (also der Drosselung alter Akkus) nicht nur einen offenen Entschuldigungsbrief an die Kunden geschrieben, sondern auch mit einem umfangreichen Austauschprogramm reagiert. Falls der Akku ungewöhnlich schnell altert, baut Apple teilweise für wenig Geld einen neuen ein. Oft kostet die Reparatur aber dennoch bis zu 75 Euro bei Topmodellen. Generell gilt: Von iPhone-Akkus sollten Nutzer besser die Finger lassen. Diese sind fest mit dem Gerät verklebt und sollten nur von Experten ausgetauscht werden.
Fazit
Wenn der Akku altert, kann dies dem Spaß am Smartphone ganz schön zusetzen. Zum Glück gibt es sowohl auf iOS, als auch auf Android Möglichkeiten, den Zustand des eigenen Akkus zu bewerten und diesen später entweder selbst zu tauschen oder tauschen zu lassen. Dabei sollte man jedoch besser die Experten mit der Aufgabe betrauen. Dann kann man das eigene Smartphone noch lange benutzen.