Der Begriff „IP-Adresse“ taucht relativ häufig im Zusammenhang mit Computer- und Netzwerknutzung auf. Viele wissen mittlerweile auch, dass jedes Gerät, das mit dem Internet verbunden ist, eine IP-Adresse benötigt, doch was genau noch alles dahintersteckt ist den meisten nicht bewusst. Wir wollen in diesem Artikel beleuchten, welche Informationen eine IP-Adresse enthält und warum es gut sein kann, diese zu verbergen.
Was ist eine IP-Adresse?
IP ist eine Abkürzung für Internet Protocol. Dieses Internet Protocol ist ein bekannter und viel genutzter Netzwerkstandard, der vorgibt, welche Form die Informationen haben müssen, die ausgetauscht werden.
Jedes Gerät, das mit einem Netzwerk verbunden ist, egal ob mit einem Heimnetzwerk oder dem World Wide Web, benötigt eine IP-Adresse. Andernfalls kann es nicht zugeordnet werden und keine Daten empfangen oder verschicken. Ein internetfähiges Gerät ohne IP-Adresse ist also vergleichbar mit einem Telefon ohne Telefonnummer.
Immer, wenn eine Webseite aufgerufen wird, wird auch die IP-Adresse des entsprechenden Gerätes mit übertragen, damit der Web-Server weiß, wohin er die angeforderten Daten überhaupt schicken soll.
Die Form einer IP-Adresse
Es gibt zwei Standard-Formate für IP-Adressen: IPv4 und IPv6. Der Unterschied zwischen IPv4 und IPv6 ist, dass letztere Adressen um einiges länger sind. IPv4-Adressen entsprechen dem alten Standard und bestehen aus vier Zahlen von 0 bis 255, die jeweils mit einem Punkt voneinander getrennt sind. Da heutzutage ca. 50 Milliarden Geräte mit dem Netz verbunden sind, ergeben sich daraus aber zu wenig Kombinationen, um für jedes davon eine eigene IP-Adresse zur Verfügung zu stellen.
Zur Lösung dieses Problems wurden die IPv6-Adressen eingeführt. Sie bestehen aus acht Zeichenblöcken, die sowohl Zahlen als auch Buchstaben enthalten. Daraus ergibt sich eine riesige Anzahl von möglichen IP-Adressen, die wahrscheinlich nie komplett aufgebraucht sein wird.
Was lässt sich über die IP-Adresse alles herausfinden?
Anhand der IP-Adresse lässt sich eine Reihe von wichtigen Informationen herausfinden. Man kann daran zum Beispiel erkennen, welchen Internet-Provider jemand benutzt und in welcher Region er oder sie sich befindet. Die Adressen lassen sich an sich zwar nicht einer bestimmten Region zuordnen, aber dafür Internetanbietern, großen Unternehmen oder auch Behörden. So haben die verschiedenen Internet-Provider zum Beispiel oft bestimmte Anfangszahlen und in Kombination mit dem Interneteinwahlknoten lässt sich dann eine mehr oder weniger genaue Ortsbestimmung durchführen.
Zudem eröffnet die IP-Adresse dem Internetanbieter die Möglichkeit nachzuverfolgen, was Kunden im Internet tun, welche Seiten sie besuchen und was sie herunterladen. Zwar gibt es ein Gesetz, welches vorschreibt, dass die Internetdienste alle Daten nach einer Internetsitzung wieder löschen müssen, aber man ist sich noch nicht einig, wie lange an die Kunden vergebenen IP-Adressen gespeichert werden müssen. Dem Bundesverfassungsgericht liegen bereits einige Beschwerden bezüglich der Vorratsdatenspeicherung vor.
Warum kann es sinnvoll sein, die IP-Adresse zu verbergen?
Die IP-Adresse wird auch als „digitaler Fingerabdruck“ bezeichnet. Sobald man im Netz aktiv ist, können Internet-Provider, Suchmaschinen und Werbenetzwerke die Aktivitäten verfolgen. Es kann also durchaus sinnvoll sein, die IP-Adresse vor fremden Blicken zu verbergen und so mehr Privatsphäre zu erlangen.
Von Werbetreibenden, Suchmaschinen oder dem Internetdienstanbieter getrackt zu werden mag zwar nervig sein, passieren kann dabei aber in der Regel nichts Schlimmes. Anders sieht es aus, wenn Hacker beginnen die Netzaktivtäten zu verfolgen. Wie oben bereits erwähnt, können sie so unter Umständen auch den Standort von Personen herausfinden. In jedem Fall wächst das Risiko, Opfer von Malware zu werden.
Viele Menschen nutzen heutzutage auch öffentliche WLAN-Hotspots. Diese sind auch sehr praktisch, wenn man von unterwegs aus arbeiten muss oder andere wichtige Dinge zu erledigen hat. Öffentliche Hotspots bieten aber nicht nur Vorteile, sondern sind auch eine beliebte Anlaufstelle für Hacker. Die WLAN-Netzwerke sind nämlich oft gar nicht oder nur unzureichend gesichert. Wenn dann auch noch IP-Adressen offen sichtbar sind, können Hacker Zugriff darauf erhalten und Daten kompromittieren.
Wie kann man die IP-Adresse verbergen?
Wenn man die IP-Adresse verbergen will, nutzt man dafür am besten ein Virtual Private Network (VPN). Damit bekommt man eine IP-Adresse vom VPN-Server zugewiesen. Meist kann man auch noch frei wählen, aus welchem Land oder welcher Region diese stammen soll. VPNs verbergen nicht nur die IP-Adresse, sondern verschlüsseln auch den gesamten Datenverkehr, sodass niemand mehr die Internetaktivitäten verfolgen kann.
Eine weitere Möglichkeit die IP-Adresse zu verschleiern, ist die Verwendung eines Proxy Servers. Man loggt sich darüber ein und „leiht“ sich für die Dauer des Surfens im Netz eine andere Adresse. Der Proxy Server ist im Gegensatz zum VPN allerdings nicht in der Lage Daten zu verschlüsseln.