Erste Windows 10 Notebooks mit ARM Prozessor

In Kürze sollen die ersten Windows 10 Rechner mit ARM-Prozessor erscheinen. Diese sind mit einem 64bit ARM-Chip von Qualcomm ausgestattet und laufen in der Flagge der „Always Connected PCs“. Diese verfügen über ein integriertes Funkmodem für LTE und sollen damit stets Zugriff aufs Internet haben.

Microsoft hat aus dem Windows RT Debakel gelernt und bietet nun für klassische Windows Anwendungen einen Emulator an, welcher es ermöglicht x86 Anwendungen (aka normale Windows Anwendungen) auszuführen. Ausgeführt werden können 32 Bit Anwendungen, 64 Bit ist noch nicht möglich. Vermutlich wird die Emulation aber deutlich zu Lasten der Geschwindigkeit gehen. Trotz allem besser als nichts und viele Anwendungen durften ohnehin nicht besonders komplex sein, dass dies eine Rolle an einem mobilen Gerät spielt.

Dank dem sparsamen ARM-Prozessor sollen die Geräte bis zu 20 Stunden durchhalten, im Standby immerhin eine Woche. Im Prinzip vergleichbar mit den Laufzeiten von Ipad und Co.

Die ersten Geräte kommen von Asus und HP. Lenovo soll ebenfalls ein Gerät in Vorbereitung haben. Der Preis soll bei ca. 500 Dollar liegen, was auch nicht gerade günstig ist.
Als Betriebssystem ist Windows 10 S vor installiert. Dieses erlaubt erstmal nur die Installation von Apps aus dem Windows Store. Derzeit kann man allerdings noch ohne Extrakosten auf Windows 10 Pro updaten.

HP Envy x2
HP Envy x2

Meinung

Ich bin gespannt ob sich so etwas durchsetzt. Die Idee einen stromsparenden ARM-Prozessor einzusetzen hat etwas. Man erreicht potentiell mehr Akkulaufzeit, allerdings zu Lasten der Kompatibilität. 64 Bit Anwendungen laufen nicht, 32 Bit Anwendungen nur mittels Emulation. Die meisten Anwendungen laufen noch problemlos mit 32 Bit, aber hier und da gibt es bereits Einschränkungen. Der Preis von 500 Dollar erscheint mit ambitioniert für so ein eingeschränktes Gerät.

Mein Netbook mit Atom-Prozessor hat 64 Bit und hat unter 200 Euro gekostet. Es hat zwar nur 10 Stunden Akkulaufzeit, aber auch das bringt einen gut durch den Tag. Die Windows PCs mit ARM-Prozessor müssen sich zudem mit den günstigen Chromebooks vergleichen lassen.

Gefallen tut mir der Always Connected Ansatz. Aufklappen, Internetzugang. Der Pferdefuß in Deutschland dürfte der Datentarif sein. Hier zahlt man immer noch viel Geld für wenig Volumen. Im Gegensatz zum Smartphone dürfte der Verbrauch an Traffic deutlich höher liegen.

Es bleibt also abzuwarten ob das Konzept Erfolg hat oder Microsoft nach Windows RT den nächsten Flop landet. Intel wird sicherlich auch versuchen ihre Prozessoren noch sparsamer zu bekommen, damit ARM mit Windows nicht zum Regelfall wird.

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