O2 verteuert den Unlimited Tarif massiv

O2 war immer der Anbieter für günstigen Mobilfunk, jetzt schwingt er sich zum teuersten Anbieter auf. Der Unlimited Tarif wird deutlich teurer.

Lange Jahre durften wir uns in Deutschland mit wenig Datenvolumen zufriedengeben, zu einem hohen Preis. Eine echte, unlimitierte Flatrate? Undenkbar. Irgendwann kam sie doch. Den Anfang machte u.a. Freenet Funk mit dem Sensationspreis von 0,99 Euro am Tag. Auch O2 legte nach und bot für knapp 60 Euro ebenfalls unlimitiertes Internet an.

Auch Telekom und Vodafone zogen nach, wenn auch etwas teurer. O2 war die Adresse für günstiges Unlimited, genauso wie Freenet-Funk, welcher ebenfalls im gleichen Netz unterwegs ist.

Damit ist nun Schluss. Freenet-Funk drosselt das Unlimited auf 15 Mbit/s. O2 warf vor kurzem jede Menge Power User nach Ablauf der Vertragslaufzeit raus. Gleichzeit wurden allgemein die Preise erhöht.

Nun folgt der nächste Hammer. Der Unlimited Max Tarif verteuert sich von 62,99 Euro auf 99,99 Euro. Die Tarife mit geringerer Geschwindigkeit bleiben so.

Ich vermute, hier wird die Notbremse gezogen und man möchte ein Signal an Power-User senden. Nicht verwunderlich, in vielen Fällen kann man sich bei den Preisen schon überlegen, sich den heimischen DSL-Anschluss zu sparen und nur den mobilen Tarif zu verwenden.

Einzelne Nutzer hatten sich bei mir gemeldet, dass sie gekündigt worden sind. Der Datenverbrauch war nicht so hoch, 500 GB bis 1 TB wurden oft genannt. Nicht so viel, aber im Rahmen von dem, was ich auch regelmäßig über die DSL-Leitung mit Streaming, Gaming und Co zusammen bekomme. Diese Leute will O2 wohl loswerden.

Dafür spricht auch, dass es einen neuen Zwischentarif mit 280 GB geben soll. Preislich soll dieser bei den 62,99 Euro liegen. 10 GB gibt es als Grow-Option jeden Monat dazu.

Warum dann Unlimited?

Die Frage, welche sich am Ende stellt ist, warum man überhaupt Unlimited Tarife anbietet, wenn es eben doch nicht Unlimited ist? Ehrlicher wäre, wenn einfach eine GB-Zahl dransteht. Marketingmäßig sicher nicht so toll vermittelbar, aber so wissen beide Seiten woran sie sind. Gut möglich, dass auch die 99,99 Euro Leute irgendwann gekündigt werden, wenn diese wieder zu viel verbrauchen.

Was passiert mit Freenet Internet und O2 Prepaid Max?

Ebenfalls bringt die Sache ein durcheinander in die Tarife der Anbieter. Freenet Funk darf und soll nicht als Festnetzersatz verwendet werden, gleichzeitig wird mit Freenet Internet aber ein ähnlicher Tarif mit 1000 GB angeboten.

Auch O2 hat mit O2 Prepaid Max einen Tarif mit knapp 1000 GB im Angebot. Hier ist es scheinbar noch OK 1000 GB im Monat über die Leitung zu jagen. Aber gut möglich, dass hier Anpassungen folgen werden.

Telekom und Vodafone

Spannend durfte nun werden, wie Telekom und Vodafone reagieren. Immerhin sind diese nun in der Position der billigen Anbieter. Der an oder andere Power-User durfte nun damit liebäugeln, zu diesen zu wechseln. Gleichzeitig besteht auch hier die Möglichkeit, dass die Anbieter die Chance nutzen, um auch ihre Preise zu erhöhen.

Fazit

Insgesamt eine recht unschöne Aktion. Einerseits habe ich Verständnis, dass die Netze nicht durch Power-User überlastet werden sollten. Auf der anderen Seite sollte es dann ehrliche Angebote geben, mit Angabe des maximalen Datenvolumens. Immerhin bietet O2 solche Tarife auch an.

Als Telekom-Kunde schaue ich mal, wie sich die Lage weiter entwickelt. Derzeit bin ich durch die DSL-Kombination noch recht günstig mit Unlimited unterwegs. Allerdings ist bei mir eher die Telekom im Vorteil. Ich genieße es zwar Unlimited zu haben, brauche aber selten mehr als 25 GB Datenvolumen im Monat.

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