Firefox OS und die Mobilfunkanbieter

Aktuell läuft in Barcelona der Mobile World Congress. Jede Menge neue Telefone werden vorgestellt, auch so schöne Dinger wie 7 Zoll Telefone. Nun interessiert mich Hardware eher selten, zu schnell veraltet diese. Was heute an Telefonen vorgestellt wird, danach kräht in ein paar Monaten kein Hahn mehr.

Viel interessanter finde ich die Software. Gerade bei den mobilen Betriebssystemen tut sich gerade etwas. Zum Beispiel Ubuntu- und Firefox-OS für Telefone. Im Prinzip gut, mehr Wettbewerb kann dem Markt nicht schaden.

Ich habe Firefox OS letztes Jahr zum ersten Mal live gesehen, auf der EclipseCon in einer Keynote. Hier im Blog habe ich ebenfalls kurz beschrieben, wie man das Ganze im Browser testen kann.

Firefox OS

Auf den ersten Blick sieht das System ganz gut aus und lässt sich auch einfach bedienen. Anwendungen sollen modern in HTML5 und Java-Script umgesetzt werden können. Damit sollten sie auch auch anderen Plattformen laufen.

Das Betriebssystem ist das eine; das Ökosystem etwas anderes. Mittlerweile ist zweiteres für mich ein entscheidener Kaufgrund.

Gibt es regelmäßige Updates? Gibt es gute Apps? Wie bekomme ich meine Medien drauf? Wie gut arbeitet das Gerät mit anderen Geräten zusammen. Und so weiter…

Nach einem Ausflug ins Android-Lager, nutze ich momentan ein iPhone. Bis jetzt bin ich zufrieden. Und wenn es etwas besseres gibt wechsel ich, kein Thema.

Nun las ich heute etwas über Firefox OS auf Heise. Die Mobilfunkanbieter freuen sich angeblich sehr über Firefox OS. Dieses könnten sie nun endlich an Ihre Bedürfnisse anpassen.

Super! Das klingt nach dem guten alten Branding von Telefonen:
Da kommen Erinnerungen an frühere Zeiten wieder hoch. Die Anbieter passten die Telefone und Betriebssystem früher gerne an. Glück hatte wer nur ein Betreiberlogo beim Start zu sehen bekam. Echte Nostalgiker erinnern sich an spezielle Internettasten am Handy. Ein Klick  brachte einen nicht nur ins Internet, sondern auch den Besitzer des Handys in Panikmodus. Damals wurde jedes Bit im mobilen Internet noch in Gold aufgewogen. Jeder unvorsichtige Klick auf diese Taste spülte Geld in die Kassen der Mobilfunkbetreiber.

Und heute? Dank Apple und Google haben wir heute ungebrandete Handys. Firmen wie Apple lassen sich da nicht reinreden was an Software aufs Telefon kommt. Statt SMS verschickt das iPhone eben eine iMessage und der Mobilfunker geht leer aus.

Die ärgern sich natürlich. Die wollen Geld verdienen und sich die Endgeräte ungern aus der Hand nehmen lassen. Ich glaube irgendwo weint jeden Abend ein Manager, weil wir statt teurer SMS nun WhatsApp verwenden. Wie konnte das passieren?

Was die Mobilfunkanbieter vorhaben mit ihren Anpassungen? Wird sich zeigen, aber hier ein paar spontane Ideen: WLAN-Hotspot nur gegen Aufpreis oder mit entsprechendem Tarif, vorinstallierte Messenger vom Mobilfunkanbieter, statt WhatsApp, welches vielleicht gar nicht installiert werden kann. Schnelle Updates? Vermutlich eher nicht.

Hier ein Zitat aus der Produktpräsentation:

For operaters&Manufacturers:
 Ownership and control over relationships with customers

Na da werden die Anbieter doch anfangen zu sabbern. Ich bin dann erstmal skeptisch aber lasse mich gerne positiv überraschen.

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