Review: VPN-Anbieter PrivadoVPN

Kostenloses VPN mit 10 GB Inklusivvolumen bietet der Anbieter PrivadoVPN. Für uns ein Grund uns den Anbieter einmal genauer anzuschauen.

Ein VPN-Anbieter bzw. Anwendung gehört für mich zur Standardausstattung. Die Anwendungsfälle sind groß, gefahrloses P2P, verbesserte Privatsphäre, Nutzung von Streaming-Diensten in anderen Ländern oder um einfach eine Webseite „aus einem anderen Land“ zu nutzen. Neben der Möglichkeit auf bestimmte regionale Inhalte zuzugreifen, habe ich diese Funktion auch für die Tests unserer Webseiten verwendet, ob die Weiterleitungen für bestimmte Länder korrekt funktionieren. Da ich VPN eher unregelmäßig nutze, sollte der Dienst auch idealerweise nicht zu teuer sein.

PrivadoVPN

Bisher hatte ich von PrivadoVPN noch nicht gehört und bin eher durch Zufall darüber gestoßen. Der Name kommt aus dem spanischen, das Wort „Privado“ steht für, wer hätte es gedacht, für „privat“. Die Firma selbst kommt allerdings aus der Schweiz. Der Dienst betreibt die meisten der Server selbst und garantiert eine No-Log-Policy. Diese gilt sowohl für die Free-Variante, als auch für den kostenpflichtigen Tarif. Die Online-Aktivitäten können somit nachträglich nicht mehr nachvollzogen werden. Ein wichtiges Merkmal für ein VPN.

Der Dienst selbst bietet Zugriff auf 57 verschiedene Server in 45 Ländern. Andere Dienste bieten hier mehr, aber wirklich einen Nutzen ziehe ich selten aus hunderten von Servern.

Die Tarife, kostenlos und kostenpflichtig

Sparfüchse werden sich freuen, der Basis-Dienst ist kostenlos. Für 0 Euro im Monat bekommt man das abgespeckte Angebot. Alle 30 Tage gibt es 10 GB an Datenvolumen, Zugriff auf Server in 12 Städten. Nutzbar auf beliebig vielen Geräten. Für Wenignutzer sollte das in vielen Fällen bereits ausreichen.

Übersicht Preise und Tarife

Der bezahlte Tarif kostet derzeit 7,99 Euro im Monat, wer sich für 12 Monate bindet, bekommt das Ganze für 4,99 Euro im Monat. Für gibt es unbegrenzten Traffic, Zugriff auf alle Server, 10 Verbindungen, d.h. 10 Geräte können gleichzeitig das VPN nutzen und außerdem gibt es einen Socks5 Proxy dazu. Einen was?

Socks5 Proxy? Was ist das?

OK, ein kleiner Exkurs. Kurz gesagt stellt ein Socks5 Proxy eine Alternative zum VPN dar. Als Anwender stelle ich Verbindung zum Proxy-Server her, welcher dann die Verbindung zum Zielserver weiterleitet. Ein Mittelsmann also. Der Clou ist, dass der Zielserver meine IP-Adresse nicht erfährt, ich also anonym bleibe. Eine Webseite oder Dienst kann also meine eigene IP-Adresse nicht sehen.

Skizze Socks5 Proxy

Nutzung am Computer

Apps gibt es für alle möglichen Geräte und Betriebssysteme, OSX, Mac, Android, IOS, Android TV etc. Linux fehlt zwar in der Liste, aber es ist auch möglich über OpenVPN ohne App die Verbindung herzustellen.

Ich mag es einfach, daher habe ich mir die App für Windows heruntergeladen. Nach der Installation landet diese in der Task-Leiste. Um eine Verbindung aufzunehmen klicken wir auf das Verbinden-Symbol, wählen einen Server aus der Länderliste aus. Anschließend wird die Verbindung hergestellt.

 

Dies dauert ein paar Sekunden. Exotische Länder dauern etwas länger. Es gibt zusätzlich die Option eines „Kill Switches“. Diese Option kappt die Internetverbindung, wenn die VPN-Verbindung, aus welchen Gründen auch immer abbricht. Somit stehen wir nicht mit heruntergelassenen Hosen da, wenn die VPN-Verbindung wegbricht und der P2P-Client mit der eigenen IP-Adresse munter weiter lädt. Abmahnanwälte hassen diesen Trick.

Nutzung auf dem Smartphone

Auf dem Smartphone funktioniert es analog. App herunterladen, Zugangsdaten eingeben und anschließend verbinden. In den Einstellungen können wir einen automatischen Start und Verbindungsaufnahme konfigurieren. Mittels Split-Tunneling können wir den Datenverkehr von einzelnen Apps vom VPN ausnehmen. Somit wird die Banking App nicht nervös, wenn wir gerade im mexikanischen VPN unterwegs sind. Die App integriert sich auch brav ins Android-System und zeigt mittels Schlüsselsymbol in der oberen Leiste den Status der VPN-Verbindung an.

Funktion und Geschwindigkeit

Rein technisch gesehen funktioniert der Dienst problemlos. Dank der App ist der Dienst einfach zu verwenden. Technische Hürden gibt es keine, Server auswählen, Verbindung herstellen und mit VPN lossurfen.

Die Geschwindigkeit der Server variiert naturgemäß, je weiter weg und exotischer der Serverstandort wird, desto mehr leiden Ping und Übertragungsrate. Bleibt man in der Nähe, z.B. in Euro, sind die Reibungsverluste sehr gering.

Auch über Mobilfunk funktioniert das VPN, die nachfolgende Grafik zeigt Speedtests über eine O2-Mobilverbindung.

Übersicht der erreichbaren Geschwindigkeiten

Als VPN-Protokolle werden IKEv2, WireGuard und OpenVPN unterstützt. Wer will kann dies auch in den Einstellungen konfigurieren, ansonsten übernimmt der Client automatisch die Auswahl des aktuell besten Protokolls.

Fazit

PrivadoVPN ist ein guter Anbieter. Das Server-Netzwerk ist nicht so groß wie bei anderen Anbietern, aber das spielt in der Praxis nicht die große Rolle. Alle wichtigen Länder sind in der Serverliste enthalten, das sollte genügen.

Besonders positiv ist der kostenlose Account hervorzuheben. Dieser erlaubt zwar nur 12 Server, aber mit 10 GB Datenvolumen alle 30, kann der Dienst schon ordentlich genug getestet werden. Der monatliche Preis von 4,99 Euro für den kostenpflichtigen Tarif geht ebenfalls in Ordnung, sofern man bereit ist, sich dafür 12 Monate zu binden.

Auch die Apps sind schick und einfach zu bedienen. Ein Klick und die VPN-Verbindung steht. 10 Geräte bzw. gleichzeitige Verbindungen sind auch mehr als üppig.

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