Fernseher, DVD-Player, Kabelreceiver etc. Der Zoo an Geräten für das Wohnzimmer bringt auch einen Zoo an Fernbedienungen mit. Diese verlegt man, benötigt für alle jeweils Batterien. Kurzum es ist nervig. Universalfernbedienungen versprechen Abhilfe. Nachdem wir eine zeit lang eine preiswertes Modell eingesetzt hatten, ging dieses jetzt kaputt. Nachfolger wurde eine Logitech Harmony.
Die Harmony
Die Harmony-Geräte von Logitech sind der Gold-Standard an Universalfernbedienungen. Dies schlägt sich auch im Preis nieder. Kostete die einfache Variante vom No-Name-Anbieter 15 Euro, kostet die billigste Harmony, die Harmony 350, 40 Euro. Und das ist das billigste Model. Die teuren Varianten fahren mit mehr Funktionen, Touchscreen und anderen Gimmicks auf.
Nachdem die preiswerte Fernbedienung nach viel zu kurzer Zeit den Geist aufgegeben hat, dachte ich an den guten alten Spruch: wer billig kauft, kauft zweimal. Also sollte es eine Harmony werden. Warum das preiswerte Modell? Weil es ausreicht: bis zu 8 Geräte können programmiert werden. Es gibt eine Aktion zum Einschalten des Fernsehers, welche auch gleich Receiver oder andere Geräte mit einschaltet und auf den richtigen Eingang wechselt. Auch ein Touchscreen an der Fernbedienung ist nicht so mein Ding. Meist verwendet man die Fernbedienung eher blind, da ziehe ich normale Tasten vor.
Im Lieferumfang sind neben Fernbedienung noch ein USB-Kabel für die Programmierung, Batterien und die Handbücher mit dabei. Das Gerät ist wirklich schick und edel anzusehen. Optisch wirkt sie wie eine normale Fernbedienung ohne viel Schnick-Schnack. Negativ fällt nach kurzer Zeit die Klavierlackoptik auf. Sieht diese schick aus, sieht man innerhalb kurzer Zeit jeden Fingerabdruck und sie fängt an speckig zu werden.
Nachdem die beiden Batterien eingelegt sind, muss die Fernbedienung erstmal programmiert werden. Im Gegensatz zu den Billigmodellen, bei denen man mit irgendwelchen Codes herumprobieren muss, gibt es hier eine Windows-Anwendung für die Programmierung. Nach der Installation ist eine Anmeldung bei Logitech erforderlich. Die Einstellungen der Fernbedienung werden somit auch auf den Servern von Logitech gespeichert. So hat man zwar gleich ein Backup, trotzdem wäre eine Nutzung ohne extra Registrierung schön gewesen.
Hat man bereits eine Logitech Fernbedienung im Einsatz, kann man mit der Software die bisherigen Einstellungen auf die neue Fernbedienung übertragen.
Ansonsten geht der Setup-Prozess halbwegs einfach von der Hand. Man muss zu jedem Gerät die Modellnummer parat haben. Diese steht meist auf der Rückseite des jeweiligen Gerätes in Form von PG-857362-DGT. Wird das Gerät in der Online-Datenbank von Logitech gefunden, kann man sich so recht sicher sein, dass man das richtige Gerät konfiguriert hat. Sind die Geräte aber irgendwo im Schrank verbaut, verdrahtet und angeschlossen ist es mühselig an die Rückseite zu gelangen.
Egal, ist erstmal alles eingestellt, werden die Einstellungen mittels des USB-Kabels an die Fernbedienung übertragen. Sie Software zickte zwar hier und da mal herum, trotz allem war der Prozess angenehmer als die klassischen Code-Listen. Die Datenbank mit den Gerätecodes ist groß. Alle Geräte die im heimischen Wohnzimmer anwesend sind wurden gefunden.
Funktion
Die Harmony 350 verfügt über eine Kurzwahltaste mit dem Namen „Watch TV“. Diese kann man im Setup-Prozess mit einer Aktion hinterlegen. Also Fernseher einschalten, Receiver einschalten, Eingang XY vom Fernseher auswählen und ggf. noch Sender Z einstellen. Wer mehr Aktionen bzw. Makros benötigt, muss zu einem teureren Modell greifen. Hier kann man dann auch Aktionen mit Zeitverzögerungen festlegen. So schaltet unser Fernseher den Eingang des Receivers erst frei, wenn dieser gestartet ist und ein Signal über HDMI rausschickt.
Die Laut- und Leiser-Tasten lassen sich auf ein Gerät festlegen. So kann man die Lautstärke z.B. stets über den Fernseher regeln, auch wenn gerade der DVD-Player aktiv ist.
In der Praxis funktioniert die Fernbedienung dann ohne Probleme. Über 4 Tasten an der Oberseite kann schnell zwischen den Geräten hin und her gewechselt werden. Nach etwas Übung ist man drinnen.
Auch Sondertasten der Geräte werden alle unterstützt. Dinge wie Menü, Programguide alles geht. Man muss nur erstmal schauen, unter welcher Sondertaste sich manchmal etwas befindet. Ebenfalls gut: die Sendeleistung. Gab es mit anderen Fernbedienungen hier und da mal Probleme, wenn man nicht direkt auf das Gerät gezielt hat, funktioniert es hier ohne Probleme.
Angesteuert werden können nur Infrarotgeräte. Hat man Bluetooth-Fernbedienungen im Einsatz, muss man zu teureren Modellen greifen.
Fazit
Das Gerät überzeugt in den meisten Fällen und Funktionen. Im Gegensatz zu billigen Universalfernbedienungen punktet hier die Programmierung mittels USB und Windows-Anwendung. Dies bezahlt man aber auch mit einem deutlich höheren Preis. Wir haben uns für die einfache Variante entschieden, da diese unseren Funktionsumfang abdeckt. D.h. ein paar Geräte und Fernbedienungen zusammen fassen. Wer mehr technische Funktionen, Makros und Aktionen braucht muss tiefer in die Tasche greifen und ein höherpreisiges Modell kaufen.
Negativ fallen nur die fingerabdruckanziehende Klavierlackoberfläche und die zwingende Online-Registrierung auf.