App Stores sind auf den ersten Blick praktisch. Eine zentrale Anlaufstelle, sowohl für Anwender als auch für Entwickler. Der Entwickler stellt die App rein und die Benutzer finden diese über den zentralen Store zur Installation.
Als Entwickler stellt man so seine App oder Anwendung vielen Millionen Benutzern zur Verfügung. Theoretisch zumindest, in der Praxis durften die meisten Apps in der Masse untergehen. Doch auch ein weiteres Problem trifft regelmäßig Entwickler: ob eine App im App Store erscheint oder bleibt liegt im Ermessensspielraum des jeweiligen Betreibers.
Ein Satz an Regeln, subjektiven Tests und Auslegung der Regeln von Reviewern, sorgt regelmäßig dafür, dass Apps gar nicht erst erscheinen oder aus dem App Store fliegen. So traf es diese Woche die beliebte App Öffi. Die Nahverkehrsapp, ein nicht kommerzielles Projekt, sammelt und aggregiert die Daten von Nahverkehrsverbänden und stellt diese als Fahrpläne in der App zur Verfügung.
Nun ist die App aus dem Google Play Store verschwunden. Als Grund wurde lapidar nur „Payments“ genannt. Dies ist ein häufiger Streitpunkt in den App Store Richtlinien, für Käufe innerhalb einer App will der Anbieter seine Anteile sehen, meistens um die 30% des Umsatzes. Nun kostet Öffi zwar kein Geld, aber ruft zu Spenden für die Unterstützung der Weiterentwicklung auf. Bereits dies genügt um gegen die Richtlinien zu verstoßen.
Dies ist nur ein Beispiel einer bekannten App. Viele andere durften ohne Berichterstattung einfach in der Versenkung verschwinden. Der Entwickler hat bereits Beschwerde eingereicht und nach Änderungen durfte die App wohl wieder kommen. Auch aufgrund der Bekanntheit der App. Andere Entwickler durften weniger Glück haben.
Die Sache zeigt vor allem eins: als Entwickler und Anwender auf den Plattformen besteht eine große Abhängigkeit an den Betreiber der Plattform. Eine Lösung wäre, dass es verschiedene Stores zur Installation gibt. Während man bei Android man immerhin noch selbst Anwendungen aus Drittquellen installieren kann, durfte bei Apple Geräten eher die Hölle zufrieren, als das Apple so etwas erlaubt.