Zum Thema Trackballs bin ich vor vielen Jahren gekommen, nachdem das viele Mausen meinen Fingern und Händen zu schaffen gemacht hat.
Ich sitze täglich gerne mal über 12 Stunden am Rechner. Vom vielen Klicken taten mir irgendwann die Finger weh. Das Ganze hat sogar einen medizinischen Fachbegriff: RSI. Ich habe mir daher angewöhnt möglichst viel mit der Tastatur zu erledigen, die Maus abwechselnd rechts und links zu verwenden und zusätzlich auch noch mit Trackballs zu arbeiten. Dies bringt Abwechselung in die Bewegungen und lindert die Symptome deutlich.
Ebenfalls praktisch: am Laptop ist der Trackball unabhängig von der Oberfläche einsetzbar. So sitze ich ab und zu mit dem Laptop auf dem Sofa und habe den Trackball zur Maussteuerung neben mir platziert. Gleiches gilt auch für Zug, Hotel und überall dort wo man nicht weiß, ob die Maus auf der Tischoberfläche sinnvoll funktioniert.
Bisher hatte ich einen Trackball von Logitech im Einsatz, eine Logitech Marble Mouse. Trackball-Hersteller gibt es leider nicht viele. Microsoft stellt seinen genialen Trackball Explorer leider nicht mehr her. Neben Logitech, gibt es die Firma Kensington, welche weiterhin Trackballs herstellt. Die Produktpalette ist durchaus breit gefächert, so gibt es derzeit 6 verschiedene Modelle.
Grund genug mir mal einen Trackball der Firma anzuschauen. Beruflich habe ich mir einen Kensingon Orbit Trackball zugelegt. Der Aufbau entspricht dem der Marble Mouse von Logitech. Die Kugel ist in der Mitte und die symmetrische Form erlaubt die Bedienung sowohl mit der rechten, als auch mit der linken Hand. Die Kugel lässt sich leicht entnehmen zur Reinigung. Er ist breiter und flacher als das Logitech Pendant. Er ist eine Weiterentwicklung des Kensington Orbit Optical Trackballs. Schön zu sehen, dass es trotz kleinem Markt hier noch Neuentwicklungen gibt.
Die Verarbeitung der Hardware ist ebenfalls sehr gut. Der Trackball ist kabelgebunden und das Kabel ausreichend lang. Lediglich das Scrollrad ist geringfügig wackelig. Das Scrollrad ist eine besonders coole Funktion. Fehlt der Marble Mouse ein “Mausrad” ist dies beim Kensington Modell gut gelöst. Um die Kugel herum befindet sich das Scrollrad, welches ein sehr angenehmes hoch und runter scrollen erlaubt. Die zwei Tasten befinden sich an den Seiten und sind etwas weiter voneinander entfernt als beim Logi-Modell.
Der Trackball steht stabil und rutschfest auf dem Tisch, die Bedienung funktioniert bei mir genauso gut wie beim Logitech Modell. Kensington legt noch eine Art Gummischuh mit bei. Mit diesem kann der Trackball verlängert werden. Die Verlängerung erlaubt es den Handballen in gleicher Höhe wie den Trackball zu platzieren. Ich finde beide Varianten, mit und ohne, angenehm zu benutzen.
Direkt nach dem Anschließen ist der Trackball in Windows prinzipiell einsatzbereit. Allerdings empfiehlt sich dringen, den passenden Treiber zu installieren. Hier lassen sich dann Geschwindigkeit der Kugel, Scrollrad und die Tastenbelegung konfigurieren. Ein Muss für die optimale Verwendung. Die Tasten lassen sich frei konfigurieren. Profile lassen sich erstellen, aber nur für bestimmte Anwendungen. Hier wären unabhängige Profile schön gewesen. So könnte man ein Profil für den schnellen Wechsel von rechter zu linker Hand erstellen. Es gibt auch Sonderfunktionen, welche Drag & Drop erleichtern oder um den Mauszeiger nur noch in gerader Richtung zu ziehen. Für den Mac gibt es natürlich auch Treiber.
Insgesamt bietet Kensington hier einen sehr guten Trackball als Alternative zu Logitech an. Preislich kostet er mit ca. 30 – 38 Euro etwa genauso viel. Das Scrollrad bietet hier eine kleine Komfortverbesserung, ansonsten sind beide Trackballs in etwa auf Augenhöhe. Ich habe beide Modelle im Einsatz und finde beide gut.
Wer ebenfalls Probleme in den Händen und Fingern von der vielen Mausbedienung hat, sollte sich Trackballs mal anschauen. Diese lösen nicht alle Probleme, da auch hier einseitige Bewegungsabläufe die Hände strapazieren. Helfen tut in erster Linie eine Abwechselung der Beanspruchung. So lassen sich Maus und Trackball parallel am Computer betreiben. Somit kann man das Eingabegerät öfter wechseln.
wie kann man eigentlich die kugel ausbauen?
Die kann man einfach rausdrücken von unten.