Retro: Emperor – Battle for Dune – Wiederspielkarkeit des Klassikers

Warum Emperor Battle for Dune für mich nicht gut “erneut spielbar” ist.

Echtzeitstrategie früher

Früher gehörte Echtzeitstrategie zu meinem absoluten Lieblingsgenre. Den Anfang machte Dune 2, zuerst auf dem Amiga, später auf dem PC. Irgendwann war “Command & Conquer 1” mit einer Demo-Mission auf einer Spielezeitschrift CD. Ich habe diese Mission unzählige Male durchgespielt, wochenlang, wir hatten ja nichts.

C&C 1 hatte ich mir nie als Vollversion gekauft, da im Laden irgendwann der Nachfolger “Alarmstufe Rot” stand. Dieses wurde zum bestimmenden Spiel meiner Jugend. Ich habe es rauf unter runtergespielt. Die Mission-CDs gekauft und im Netzwerk haben wir miteinander oder gegeneinander gespielt, zur Not die ganze Nacht durch. Inklusive der Herausforderungen, wie Netzwerktreiber unter MS-DOS einrichten und Neuinstallation von Windows 95, während der LAN-Party.

Es machte einfach einen Riesenspaß eine Basis zu bauen, den Gegner sinnlos dagegen anrennen zu lassen und am Ende mit einem Gegenschlag platt zu machen.

Später gesellte sich Dune 2000 hinzu. Das war OK, wurde auch viel gespielt, aber nicht mehr so intensiv. Das Ende meiner Echtzeitstrategie leitete Command & Conquer 3, Tiberium Sun, ein. Irgendwie war es nicht mehr mein Spiel und das Interesse ließ nach. Mit dem ersten Half-Life und Quake machten sich andere Genres an den Start und dominierten die Jahre.

Emperor: Batte for Dune

Viele Jahre später entdeckte ich “Emperor: Battle for Dune”, ebenfalls von Westwood. Erschienen ist es 2001. Ich selbst habe es erst einige Jahre später entdeckt. Es ist der Nachfolger der Geschichte von Dune 2, bzw. Dune 2000. Die Grafik ist komplett in 3D und auch heute noch nett anzusehen. Mit etwas Aufwand bekommt man “Emperor: Battle for Dune” in Windows 10 und 11 zum Laufen.

Todeshand der Harkonnen kracht auf Baufhof der Ordos

Es gibt die üblichen drei Häuser, Harkonnen, Ordos und Atreides. Diese unterscheiden sich hier deutlich in Optik und Einheiten. Dies macht die einzelnen Kampagnen für jede Seite deutlich interessanter. In früheren Versionen gab es meist nur eine oder zwei Spezialeinheiten und die Wahl fiel auf die Harkonnen, wegen Superwaffe und dicken Panzern.

Auch die Missionen sind deutlich abwechslungsreicher, da es nun auch Nebenmissionen gibt und die Planetenkarte auch Gegenangriffe berücksichtigt. Ich habe das Spiel unzählige Male mit Spaß durchgespielt. Bis jetzt …

Die KI des Gegners und einfache Strategie

Vor kurzem zog ich das Spiel wieder aus dem Regal, schloss das USB-DVD-Laufwerk an und installierte das Spiel. Machte das Spiel anfangs noch Spaß, stellte ich schnell eine Routine ein.

Leider habe ich das Spiel inzwischen durchschaut. Eine große Schwäche des Gegners ist der Basisbau. Bei den Vorgängerspielen hatte der Computer eine fertige Basis, während ich meine erst aufbauen musste. Die Basis wurde von Spieldesignern entwickelt, der Computer musste sich dies nicht selbst “ausdenken”. In der Regel gab es keine großen Schwächen, außer die gewollte Hintertür, welche es oft bei Dune 2 gab.

Kampfhubschrauber erledigen den Rest

Bei Emperor startet der Computer meist auch mit einer Basis, baut diese aber auch erst selbst aus. Wer den Gegner frühzeitig dabei stört, hat gute Chancen auf einen schnellen Sieg. Bei Verteidigungsmissionen ist in vielen Fällen noch einfacher den Gegner zu überrumpeln. Dieser startet mit einer mobilen Baustation, welche sich mit ein paar schnell gebauten Einheiten überrumpeln lässt. In einigen Fällen fuhr diese auch praktischerweise durch meine Basis und konnte so schnell erledigt werden. Die Idee, dass der Computer seine Basis ebenfalls aufbaut, ist nicht schlecht, sorgt aber dafür, dass er mehrheitlich keine besonders gute Basis hat.

Zudem ist es recht einfach möglich, zu Beginn, viel Geld zu bekommen, indem man mit ein paar Einheiten die abgewrackten Sammler oder andere Ruinen abräumt. Es ist eine langweilige Routine erstmal die Karte abzufahren und das Geld einzusammeln, zumal die Dinger auch immer an den gleichen Stellen erscheinen.

Hinzu kommt, dass es mit einfachen Strategien möglich ist, den Gegner abzuräumen. Sobald man als Harkonne die Kampfhubschrauber bekommt, kann der feindliche Bauhof schnell aus dem Weg geräumt werden. Noch einfacher wird es später mit Todeshand. Erst die Todeshand und dann die Kampfhubschrauber hinterher. Für Atreides und Ordos ist es etwas schwieriger, aber auch hier gibt es Strategien. Sobald die Gebäudeproduktion weg ist, ist der Rest einfach.

Wirklich interessant bleiben dann nur die Missionen, in denen der Gegner über eine bereits gefestigte Position verfügt, also einer Basis, welche von Designern aufgebaut wurde. Leider nimmt mir dies den Spaß am Spiel, das Spiel und die Gegner-KI ist durchschaut und statt gemütlich die Basis aufzubauen, ist es effektiver, den Gegner gleich am Anfang möglichst schnell platt zu machen.

Fazit

Es ist nicht so, dass mir das Spiel gar keinen Spaß mehr macht, aber die Schwächen der KI zeigen sich enttäuschenderweise deutlich. Dazu kommt, dass jede Karte bei mir ein “achja, kenn ich” hervorruft. Vieles ist Routine, wie das Geld einsammeln am Anfang, dann die richtigen Gebäude bauen, die richtigen Einheiten und dann dem Computer mit einem Schlag die Existenz zu rauben.

Ich weiß, wo der Gegner ist und weiß wie er schnell erledigt werden kann. Den größten Spaß bzw. Herausforderung macht die letzte Mission, wobei hier der Spaß durch ein Zeitlimit geschmälert wird.

Trotzdem war und ist es ein tolles Spiel, wer es noch nicht gespielt hat, dem sei das Spiel weiterhin empfohlen. CDs gibt es gelegentlich auf Amazon, ansonsten eBay.

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