Umstieg auf die eigene Cloud #4 – ein Jahr später

Was macht die eigene Cloud nach einem Jahr.

Dies ist der vierte Teil meiner Serie, die eigene Cloud. Vor gut einem Jahr habe ich beschlossen, wieder etwas mehr in die eigene Datensouveränität zu stecken und einen eigenen Server einzurichten.

Vorher habe ich OneDrive, also den Cloudspeicher von Microsoft verwendet, mit dem neuen Server, welcher als NAS verwendet wird, habe ich zusätzlich noch SeaFile und Nextcloud installiert.

Wie ist der aktuelle Stand

Grundsätzlich war und ist mein Ansatz immer pragmatisch zu sein. Aufwand und Nutzen müssen im vernünftigen Verhältnis stehen. Teilweise bin ich vom komplett eigenen Server/Cloud wieder abgerückt.

Als eigener Server kommt weiterhin Linux zum Einsatz. Hier bin ich von openSuse auf Ubuntu Server umgestiegen. Der Grund ist einfach, dass die meisten Anleitungen und Software auf Ubuntu und Co optimiert sind. Nachdem die interne Festplatte den Geist langsam aufgegeben hatte, bin ich umgestiegen.

Bei der Software gibt es ebenfalls eine Änderung. SeaFile habe ich entfernt. Backup und Updates waren mir auf Dauer zu kompliziert, stattdessen habe ich NextCloud im Einsatz. Im Gegensatz zur den ersten Versuchen vor einigen Jahren funktioniert die Dateisynchronisation jetzt deutlich schneller. Ich merke hier auch keinen Unterschied zu OneDrive.

So spare ich mir auch zwei verschiedene Systeme zu backuppen. NextCloud kann über Plugins leicht erweitert werden, wobei ich mich hier auf die Basis-Dinge beschränke. Weniger ist oftmals mehr.

Alle Dateien synchronisiere ich nicht darüber, hier bin ich teilweise wieder bei OneDrive gelandet, aber Fotos und persönliche Daten laufen über NextCloud. Grundsätzliche Probleme sind bisher aber nicht aufgetreten, auch von unterwegs funktioniert der Zugriff problemlos, dank VPN und WireGuard mit der Fritzbox.

Bei Seafile hatte ich teilweise Probleme mit dem Smartphone unterwegs, wenn ein Upload oder Download nicht funktioniert hat. Das ist dann ärgerlich, wenn man unterwegs auf eine Datei zugreifen will.

Cloud vs. eigener Server und die Lizenzen

Ein eigener Server bzw. eine eigene Cloud macht grundsätzlich mehr Arbeit. Backups müssen gemacht werden, Updates eingespielt. Dafür ist man deutlich unabhängiger. Microsoft hat für Firmenkunden die Preisschraube schon nach oben gedreht und die Kunden kommen auch nicht mehr so einfach raus aus der Cloud.

Zwar sind Lizenzkosten erstmal günstiger, da als Abo, aber mittel und langfristig lohnt sich eine günstige Microsoft Exchange Lizenz, welche nur einmalig bezahlt werden muss, gegenüber einem Abo. Zumindest so lange Microsoft und Co solche Dinge noch anbieten. Aus Sicht der Anbieter lohnt sich stetiger Einkommmensstrom natürlich mehr als eine Einmalzahlung.

Open-Source Lösungen kosten auch erstmal gar nichts, außer die Zeit, welche man für Wartung und Pflege mitbringen muss. Hardware und Stromkosten müssen natürlich ebenfalls beachtet werden.

Fazit

Wie man sicher bereits heraushört, bin ich nicht vollständig umgestiegen auf die eigene Cloud. Teile der Daten, mit denen ich täglich arbeite, sind wieder in OneDrive. Allerdings sind die Tests mit NextCloud bisher recht positiv verlaufen. Auch der Updateaufwand hält sich in Grenzen, da dies direkt über die Weboberfläche passiert.

Insgesamt hat ein eigener Server weiterhin seinen Charme für mich. Nextcloud und Co haben auch den Vorteil, dass es Clients für Linux gibt. Zwar gibt es auch für OneDrive Lösungen, aber die sind auch etwas mehr Gebastel.

Mal schauen, wie das Fazit in einem Jahr aussieht.

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