Qemu unter Linux einrichten, Windows 11 installieren, so geht’s.
Auf meinem Laptop läuft Linux, das meiste kann ich damit erledigen, für einige Dinge tut es Wine. Aber es gibt Ausnahmen und die ein oder andere Software will dann doch nur unter Windows richtig den Dienst versehen.
Meine erste Wahl war VirtualBox, welches aber mehr schlecht als recht funktionierte. Es gibt aber eine Alternative, welche inzwischen recht leistungsfähig ist: Qemu.
Videoanleitung
Installation Qemu und Virtual Machine Manager
Qemu selbst ist ein Kommandozeilenprogramm, zur Verwaltung, ähnlich wie bei VirtualBox bietet sich der „Virtual Machine Manager“ an.
Beginnen wir mit der Installation:
sudo apt update sudo apt install qemu-system qemu-kvm libvirt-clients libvirt-daemon-system bridge-utils virt-manager
Danach können wir noch einen Neustart durchführen und alles sollte installiert sein und laufen.
Virtuelle Maschine erstellen
Wir können nun den „Virtual Machine Manager“ zur Einrichtung und Konfiguration verwenden. Hier erstellen wir eine virtuelle Maschine.
Im ersten Schritt können wir die Quelle des Betriebssystems auswählen. Dies kann soviel eine ISO-Datei, als auch eine Quelle im Netzwerk, FTP oder im Internet sein. Bei der Architektur stehen neben dem klassischen x86-Prozessor, weitere zur Verfügung. So lassen sich komplett andere Prozessoren emulieren.
Wir verwenden klassisch die ISO-Datei. Dazu haben wir eine Windows 11 ISO-Datei heruntergeladen. Diese können wir nicht direkt verwenden, sondern müssen diese in einen Pool hinzufügen. Entweder kopieren wir die Datei in einen vorhandenen oder legen einen neuen an.
Es folgen Schritte zur Größe der Festplatte, dem Arbeitsspeicher und der Anzahl der Prozessoren.
Im letzten Schritt konfigurieren wir jetzt noch das Netzwerk. In den meisten Fällen dürfte NAT die richtige Wahl sein. Wahlweise können wir die Konfiguration noch bearbeiten oder direkt die VM starten.
Installation Windows 11
Die Windows-Installation startet, diese können wir nun wie gehabt durchführen, auf die einzelnen Schritte verzichten wir an der Stelle.
TPM und Co, welches Windows benötigt, sind kein Problem. Wahlweise wir das Computer-TPM durchgereicht oder eines emuliert.
Probleme mit Windows 10
Probleme hatte ich mit Windows 10, dieses ließ sich zwar problemlos installieren, aber das Netzwerk wollte nicht. Eine Lösung habe ich nicht gefunden, es scheint ein Problem mit Qemu zu sein, ggf. wird dies in einer anderen Version behoben sein.
Konfiguration
Für die Konfiguration bietet der „Virtual Maschine Manager“ jede Menge Funktionen. Im Hintergrund wird eine XML-Datei bearbeitet, welche die Konfiguration festhält. Teilweise ist es etwas komplizierter als bei VirtualBox.
Installation Gasterweiterungen
Ähnlich wie VirtualBox bietet die Möglichkeit Gasterweiterungen zu installieren. Diese bieten ähnliche Funktionen wie das Pendant von VirtualBox. Dynamische Anpassung der Auflösung, Drag & Drop und eine gemeinsame Zwischenablage.
Die Installation ist nicht einfach über das Menü möglich, sondern wir laden diese direkt aus dem Internet herunter.
Etwas aufpassen müssen wir mit der Konfiguration, hier hatte ich es mal geschafft mir die Gasterweiterungen funktionsunfähig zu machen.
Die Gasterweiterungen gibt es hier zum Download, wahlweise als komplette ISO-Datei oder für Windows die .exe für die Installation.
Den Download machen wir direkt in der virtuellen Maschine und starten anschließend die Installation. Dieses können wir mit den Standardoptionen durchführen.
Nach dem Neustart der VM, sollten diese aktiv sein. Wenn das Display nicht automatisch skaliert, dann prüfen Sie, ob die folgende Option gesetzt ist.
Fazit
Qemu ist inzwischen unter Linux meine erste Wahl für die Emulation. VirtualBox war bei mir unzuverlässig und schmierte auch schonmal ab. Qemu läuft zuverlässig, bietet alles was VirtualBox auch bietet und darüber hinaus. Hier und da ist die Konfiguration mal etwas komplexer und das Netzwerkproblem mit Windows 10 wird hoffentlich auch behoben werden.