Was steckt hinter dem neuen Outlook? Funktionen fehlen? Wird es das Outlook für den Desktop ersetzen?
Microsoft und Mail-Programme, eine endlose Geschichte. Das klassische Outlook gab es schon immer, entweder einzeln oder auch als Teil der Office-Suite. Für den privaten Anwender gab es immer mal wieder andere Programme. So kann ich mich noch an Outlook Express erinnern. Das hatte nichts mit Outlook gemein, war aber ein ganz passabler E-Mail-Client.
Später kamen dann Windows Mail oder auch das aktuelle Mail-Programm in Windows hinzu. Immer wieder alles neu und selten besser. Jetzt kommt das neue Outlook und sorgt für Verwirrung, auch wegen der Namensgleichheit zu dem Outlook in Microsoft Office.
Umstieg auf das neue Outlook
Nutzer von Microsoft Outlook werden den Button oben in der Ecke kennen, mit einem Klick kann das neue Outlook getestet werden. Warum das überhaupt im Outlook vom Office eingeblendet wird, ist mir ein Rätsel, weil es eben kein Nachfolger ist, sondern eine ganz andere Anwendung.
Die Option kann gefahrlos ausprobiert werden, ein Wechsel zurück ist derzeit möglich.
Alternativ gibt es das Outlook auch im Windows Store.
Was steckt hinter dem neuen Outlook?
Hinter dem neuen Outlook steckt eine quasi eine Webanwendung. Nicht viel anders, als wenn ich direkt auf Outlook.com gehe. Das Ziel von Microsoft ist, die alten Mailanwendungen aus Windows zu entfernen und stattdessen auf das neue Outlook zu gehen. Also im Prinzip mal wieder ein Wechsel, wie schon so oft.
Die Idee dahinter ist nachvollziehbar, die aktuellen Mail und Kalender-Apps von Windows sind wenig attraktiv und der Entwicklungsaufwand wird dabei auch minimiert.
Aber kann es das Outlook vom Office ersetzen? Die Antwort lautet nein und nach allem, was ich gefunden habe, wird es dies auch nicht tun. Was fehlt?
Entwicklertools im neuen Outlook
Das neue Outlook sieht oberflächlich aus wie das alte, mit neuem Design. Ein Blick auf die Menüleisten offenbart, dass es an vielen Funktionen fehlt. So fehlen die Entwicklertools komplett. Makros in VBA gehen also nicht. Wie auch, läuft ja faktisch in der Cloud.
Hier zum Vergleich das “neue Outlook”. Im Prinzip kann Microsoft so diese Version Firmen schwerlich aufs Auge drücken, da diese oftmals Funktionen als VSTO-Addin oder VBA-Makro realisiert haben. Dies ist auch einer der absoluten Vorteile von Outlook, über diese Dinge lässt sich einfach und vielseitig Funktionalität nachrüsten.
Abweichende Benutzernamen in der E-Mail-Konfiguration
Der nächste Punkt sind abweichende Benutzernamen für IMAP und SMTP in Outlook. Dies kommt oft bei Webhosting-Diensten zum Einsatz.
Das neue Outlook erlaubt das Einbinden von IMAP-Konten, lässt aber nur einen manuellen Benutzernamen für SMTP zu. Für IMAP ist das derzeit nicht möglich.
Dazu kommt, und dies ist der deutlich schwieriger zu verdauende Part, werden, da Webanwendung, die Mails und Einstellungen in der Microsoft Cloud abgelegt. D.h. Passwörter, E-Mail und Konteninformationen liegen bei Microsoft. Wer die Diskussionen um den neuen Servicevertrag gelesen hat, wird hier große Bauchschmerzen bekommen.
Technisch ist es erklärbar, Webanwendung halt.
Wer einen abweichenden Benutzernamen hat, hat derzeit ohnehin Pech. Ein solches Konto lässt sich nicht einrichten.
Was passiert mit dem alten Outlook?
Im Prinzip nichts. Nach allem, was ich im Internet gefunden habe, wird das alte Outlook in Microsoft Office weiterhin geben. Firmen würden beim neuen Office wohl nicht mitmachen. Spannend wird es eher bei den Home-Versionen von Office. Gut möglich, dass Microsoft hier das neue Outlook vorschreibt?
Anwender von der alten Mail und Kalenderapps sollen ab 2024 zum Umstieg gezwungen werden. Hier sehe ich keinen Nachteil. Das neue Outlook ist, abgesehen vom Datenschutzaspekt deutlich besser.
Fazit – Verwirrung!
Die Verwirrung ist maximal. Ersetzt das neue Outlook das alte? Eher nicht, das wäre für Firmen ein Desaster, da einige wichtige Funktionen fehlen, wie die Entwicklerwerkzeuge, PST-Dateien etc. Aber warum wird es dann im Office Outlook überhaupt angeboten.
Besser wäre gewesen, wenn es einfach einen anderen Namen bekommen hätte, um hier für eine klare Abgrenzung zu sorgen.