Alternativen zum Unraid-System für das LincPlus LincStation N1 NAS-System.
Die LincStation N1 kommt mit vorinstalliertem Unraid-System. Dies ist natürlich Geschmackssache, daher schauen wir mal, wie sich andere Betriebssysteme auf dem NAS-System schlagen.
Video
Unraid OS auf dem USB-Stick
Positiv ist, dass sich andere System sehr gefahrlos auf dem System testen lassen. Unraid ist auf einem USB-Stick installiert, welcher auf der Unterseite eingesteckt ist. Da das System noch über einen 128 GB eMMC-Speicher verfügt, können wir andere Betriebssysteme einfach auf diesem installieren, Ausnahme Proxmox. Alternativ lässt sich auch jede andere SSD im System dafür nutzen.
Damit ist der Weg zu Unraid zurück jederzeit möglich.
Andere Betriebssysteme installieren, BIOS, Bootreihenfolge
Bei der LincStation handelt es sich um einen normalen PC, d.h. es gibt auch ein BIOS/UEFI. Dieses erreichen wir mit den ENTF-Taste, welche wir beim Start wiederholt drücken.
Im Menü-Exit können wir dann ein alternatives Boot-Medium auswählen und dann z.B. vom USB-Stick starten.
Windows 11 auf LincStation N1
Fangen wir mit Windows 11 an. Windows 11 lässt sich einfach auf dem eMMC-Speicher installieren. Die Installation ist teilweise etwas fummelig, da der Display-Treiber erstmal nur eine Auflösung von 640×480 Pixel zulässt. Teilweise müssen wir blind mit der Tastatur weiter bestätigen.
Auch Windows startet nach der Installation erstmal so. Hier empfiehlt sich das Windows-Update. Hier werden einige Treiber nachinstalliert. Mit Grafikkartentreiber funktioniert alles bestens. WLAN geht auch, genauso wie klassisches Netzwerk über Kabel.
Fehlende Treiber
Dennoch fehlen am Ende Treiber, wie der Gerätemanager verrät. Konkret ließ sich nicht feststellen, was nicht geht. Sound, Netzwerk, Display, alles funktioniert ohne Probleme. Von daher sind dies ggf. Dinge, welche sich gut ignorieren lassen, vielleicht sind auch es auch die LEDs, dazu später mehr.
Windows-Fazit
Windows läuft ohne Probleme. Wer ein einfaches NAS mit Windows-Freigaben realisieren will, kann dies tun. Mein derzeitiges NAS läuft ebenfalls so. Windows für die Freigaben, mit Remote-Desktop kann ich von unterwegs mit einem normalen Windows-System arbeiten und ansonsten läuft noch eine Linux-VM mit VirtualBox.
Ubuntu/Linux auf LincStation N1
Die Testinstallation von Linux Mint gelingt ohne Probleme. Ubuntu Server läuft ebenfalls ohne Probleme. Die Installation kann auf der eMMC erfolgen.
Nach der Installation funktioniert alles, Display, Netzwerk, Sound, WLAN.
Promox auf LincStation N1
Die nächste Anwendung, Virtualisierung mit Proxmox. Promox erlaubt uns anschließend mehrere Betriebssysteme parallel laufen zu lassen. Selbst bei einem einzigen Linux-System haben wir hier die Vorteile der Virtualisierung, wie Snaphots vor größeren Systemumbauten, Backups etc.
Keine Installation auf eMMC
Bei der Installation gibt es eine Hürde. Das Proxmox lässt sich nicht auf einem eMMC-Speicher installieren. Stattdessen bekommen wir aber nur eine nichts sagende Fehlermeldung:
Promox VE could not be installed
unable to get device for partition 1 on device /dev/mmcblk0
Kurz, die Fehlermeldung könnte besser sein. Es gibt zwar Workarounds, aber die Entwickler von Proxmox raten von der Nutzung von eMMC-Speicher ab, da dieser nicht so viele Speicherzyklen mitmacht. Schwer zu sagen, was das für die Praxis bedeutet. Mein altes Netbook mit eMMC hat sehr viele Jahre ohne Probleme durchgehalten.
Für die Installation habe ich dann einfach eine der SSDs genutzt. Die Installation lief anschließend ohne Probleme durch.
Läuft ohne Probleme
Ist Proxmox einmal installiert, läuft es ohne Probleme. Virtuelle Maschinen lassen sich anlegen und problemlos nutzen. Die Performance passt auch.
Probleme mit den LEDs
Unter Unraid OS wird der Status der Festplatten mittels LEDs auf der Vorderseite angezeigt. Diese können, je nach Zustand, verschiedene Farben annehmen. Hierfür kommt eine Software/Dienst vom Hersteller zum Einsatz, welcher vorinstalliert ist.
Dieser fehlt in anderen Betriebssystemen und lässt sich auch nicht einfach nachinstallieren. Leider gehen die LEDs ohne die Software in einen Blinkmodus. Einfach aus wäre sicherlich besser. Eine Steuerung oder Deaktivierung über das BIOS ist nicht möglich.
Auch die farbige LED-Leiste leuchtet nicht. Warum der Hersteller solche Default-Werte vergibt, ist ein Rätsel. Besser wäre, die Laufwerks-LEDs auszuschalten und die Farbleiste irgendwie sinnig leuchten zu lassen.
Fazit
Große Probleme traten bei keinem Betriebssystem auf. Damit lässt sich die LincStation N1 problemlos mit anderen Systemen nutzen. Nervig wäre jetzt nur der Punkt mit den LEDs.
Persönliche Meinung: bei mir wird es wohl auf eine Nutzung mit Proxmox hinaus laufen. Hier lässt sich dann flexibel ein Windows, Linux und weitere Systeme installieren und nutzen.
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