Heute etwas aus dem Nähkästchen: Online-Spiele. Zumindest aus meiner Sicht. Mein erster Computer war ein Amiga 500. Wollte man zusammen zocken, musste man sich am gleichen Rechner einfinden. Man konnte zwei Joysticks anschließen und dann zusammen irgendein Spiel spielen. Die Spielen waren meist kurzweilige Arcade Titel. Damals in waren Spiele wie North & South, Golden Axe oder Ports of Call angesagt. Entweder steuerte jeder seine Figur auf dem gleichen Bildschirm, oder der Bildschirm wurde in der Mitte geteilt. Vernetztes Multiplayer gab es damals noch nicht.
Das änderte sich bei mir erst mit dem ersten PCs bzw. der Verbreitung innerhalb des Freundeskreises. Anfang und Mitte der 90er Jahre war man als Computer-Besitzer eher die Ausnahme. Die Dinger waren teuer und teilweise recht komplex. Erst in der zweiten Hälfte der 90er wurden PCs salonfähig und fanden den Weg in Haushalte weniger nerdiger Zeitgenossen. Wir argumentierten, dass so ein PC prima für die Schule nutzbar wäre. In Wahrheit verbrachten wir die meiste Zeit natürlich mit Zocken.
Die ersten PCs schlossen wir damals über ein Null-Modem-Kabel zusammen. Damit konnte man dann Spiele wie Doom oder Transport-Tycoon zusammen spielen. Zumindest solange bis niemand über das Kabel stolperte, dann war Schluss. Auch konnten so nur maximal zwei Spieler gleichzeitig aktiv sein.
Dies änderte sich erst mit Verbreitung der Netzwerkkarten. Hier konnte man zumindest kurzfristig mal das Kabel aus- und wieder anstecken und das Spiel lief weiter. Neben dem bekannten Doom, verbrachte wir damals ganze Nächte mit Command & Conquer Gefechten, Quake Deathmatches und Dune 2000 Plänkereien.
Auch das war noch nicht wirklich online. Alles spielte sich im lokalen Netzwerk und Keller ab. Alle mussten ihre Rechner mitbringen, alles zusammenstecken und hoffen, dass alles funktioniert. Die Regel war 2-3 Stunden alles einrichten, dann konnte man loslegen.
Eines der ersten wirklichen Online-Spiele war Quake 3. Es war der erste Shooter, welcher konsequent auf den Online-Betrieb ausgelegt war. Während man heute, dank Flatrate und DSL, immer online ist, musste man sich damals noch mit Modem oder ISDN-Karte ins Internet einwählen. Preise von 5 – 10 Euro pro Stunde Onlinezeit waren damals üblich. Dadurch hatten es die Online-Spiele am Anfang recht schwer. Meine Meinung war, dass solche Modelle keine Zukunft haben. So sehr kann man sich täuschen.
Dies änderte sich erst mit der Verbreitung von DSL-Zugängen, welche erstmals als wirkliche Flatrate angeboten worden sind. Damit war es egal wie lange man online war. Der Markt für Online-Spiele begann zu boomen. Kaum ein Spiel oder Shooter kam ohne Online-Modus aus. Es war die Zeit in der Spiellegenden wie Counter-Strike, Team Fortress Classic und World of Warcraft entstanden.
Allesamt Spiele, welche man eher den ambitionierten Gamern zuordnen kann. Freaks mit hochgerüsteten Gaming-PCs, Grafikkarten, spezieller Tastatur und Maus.
So tat sich nach etwas Zeit ein weiter Markt auf, die Casual Spiele. Einfach im Browser spielbar, für jedermann zu jeder Zeit. Ideal für das kleine Spiel zwischendurch. Die Spieleinhalte variieren von anspruchsvoll bis hin zur Farmsimulation.
Mittlerweile wurden auch andere Spiele der Realwelt in die Onlinewelt übernommen. Online-Casinos, buhlen um die Spieler. Wahlweise kann man mit virtuellen und echten Geld spielen und gewinnen. Neben klassischen Spielen wie Roulette, Blackjack und Poker, kann man sich der Spieler auch mit exotischeren Spielen wie Twin Spin oder Starburst vergnügen. Auch beschränkt sich das Spielen nicht mehr nur auf den heimischen PC. Dank Handy und Tablett kann man überall die Zeit nutzen und das ein oder andere Spiel online spielen. Langeweile gibt es nicht mehr.
Der nächste große Schritt? Vielleicht Virtual Reality oder Augmented Reality. So kann man in Zukunft dann direkt im Shooter hin und her laufen und sich umschauen, die eigene virtuelle Farm beackern oder im Online Casino pokert man direkt virtuell mit anderen Gegenspielern. Für diesen Fall muss man dann wohl noch an seinem Pokerface arbeiten. ?
In jedem Fall haben Spiele eine interessante Entwicklung hinter sich und auch noch vor sich.
Ich durfte noch das Atari Zeitalter miterleben und habe den Wandel im Bereich Grafik hautnah miterlebt. Es ist schon erstaunlich zu sehen, dass man früher noch einen riesigen Klotz benötigt hat um solche Bit Grafiken auf den Röhren-Monitor zu bekommen (die auch nicht gerade klein bzw. leicht waren) und es heute einfach Online mit jedem beliebigen Gerät geht, welches Internetfähig ist. Online Games sind trotzdem nicht ganz meine Welt, da zock ich doch lieber auf meinen Konsolen und PC offline.
ich dachte auch mal wie Sie. Aber nach einer Weile musste ich meine Meinung ändern und akzeptieren, dass das Online – Spiel sehr bequem ist. und diese Spiele können jede freie Minute füllen.
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