Umstieg auf die eigene Cloud #3: Die Software

Teil 3 der Serie Umstieg auf eigene Cloud-Lösung, heute die aktuell verwendete Software.

In den ersten beiden Teilen habe ich meine Gründe für den Umstieg auf die eigene Cloud-Lösung gezeigt und die verwendete Hardware. Heute geht es um die derzeitig verwendete Software.

Die alten Teile:

Betriebssystem openSuse

Als Betriebssystem habe ich mich für openSuse entschieden. Der Hauptgrund war, dass ich das System auch auf dem Desktop verwende. Suse hat inzwischen nicht mehr die Verbreitung wie Ubuntu basierte Systeme. Dies hat den Nachteil, dass viele Anleitungen etwas angepasst werden müssen. Grundsätzlich ist es aber alles kein Problem und umsetzbar. Mit der eigenen Yast-Umgebung lassen sich viele Dinge auch schnell über eine grafische Textoberfläche umsetzen.

Für die einzelnen Anwendungen habe ich ohnehin Docker verwendet, sodass hier die Eigenheiten von openSuse auch etwas in den Hintergrund treten.

NAS mit Samba

Für die NAS-Funktionen habe ich klassischerweise Samba verwendet. Dies habe ich normal installiert und eine Freigabe eingerichtet. Dies ist inzwischen in wenigen Minuten erledigt. Ein kleines Problem war noch die Firewall, mittels Yast ließ sich die aber auch recht schnell beheben.

Dateisynchronisation: Seafile

Als Ersatz für OneDrive habe ich Seafile installiert. Seafile hatte ich in der Vergangenheit schon verwendet. Es synchronisiert recht schnell und ohne Probleme. Außerdem gibt es Clients für alle Betriebssystem auch mobil.

Die Installation war in der Vergangenheit immer etwas kompliziert und erforderte einige manuelle Schritte. Mit Docker ist dies inzwischen anders. Mit wenigen Befehlen ist alles eingerichtet und es läuft. Erstmal eher lokal, ohne Verschlüsselung, hierfür habe ich Reverse-Proxy eingerichtet. Dazu später mehr.

Nextcloud

Nextcloud habe ich ebenfalls über Docker installiert. Die Sache läuft eher noch experimentell. Diesen Artikel schreibe ich auch gerade über die Nextcloud-Oberfläche. Ansonsten verwende ich eine zusätzliche Kanban-App als To-do-Liste. Ob ich ggf. Kalender und Kontakte hier ebenfalls darüber synchronisiere, weiß ich noch nicht. Derzeit bleibt dies noch bei Google.

Zugriff von Unterwegs

Die beste Cloud nutzt nichts, wenn sie nur im internen Netzwerk verfügbar ist. Alle meine Daten liegen in Seafile und wenn ich unterwegs irgendeine Rechnung oder PDF suche, dann muss ich darauf mit dem Smartphone zugreifen können.

Vorerst habe ich dies auf zwei Arten gelöst. VPN und Portfreigaben. Als VPN verwende ich Tailscale. Das VPN der Fritzbox war in der Vergangenheit unzuverlässig. Besonders über Mobilfunkverbindungen verweigerte es gerne mal den Dienst bzw. die Verbindung. Tailscale läuft direkt über den Anbieter und hat bisher in jeder Kombination funktioniert.

Zusätzlich habe ich für Nextcloud und Seafile einen Reverse-Proxy eingerichtet und mittels Portfreigaben verfügbar gemacht. Der Reverse-Proxy läuft mittels Docker installiertem Nginx Proxy Manager. Der kümmert sich auch gleich um die passenden SSL-Zertifikate von LetsEncrypt.

Ehrlicherweise bereiten mir die Portfreigaben noch etwas Kopfschmerzen, da diese meinen Server im Internet verfügbar machen für potenzielle Angriffe. Allerdings erlaubt es einen Zugriff ohne VPN von anderen Rechnern und natürlich auch Freigabe von Dateien.

Fazit

Alles läuft! Die Einrichtung war mit Docker am Ende sehr einfach. Dies war auch mein erster Kontakt mit Docker. Nach einer kurzen Übergangszeit habe ich mein OneDrive geleert. Alles läuft jetzt über Seafile. Nextcloud verwende ich eher sporadisch für ein paar Kleinigkeiten. Mal schauen, ob ich das noch ausweite.

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